In Medien heiß diskutiert, großes Thema bei Psychologen sowie Verhaltensforschern…Mobbing. Immer mehr Eltern suchen Hilfe bei speziell eingerichteten Beratungsstellen, weil sie einfach nicht mehr ein noch aus wissen. Es beginnt mit kleinen Schikanen in der Schule wie zum Beispiel das Verstecken von Schulheften, das extreme Ausgrenzen eines Schülers bis hin zur körperlichen Gewalt und Beschimpfungen. Bis die betroffenen Kinder Hilfe bei den Eltern oder Bekannten suchen ist meist schon ein kritischer Punkt erreicht, an dem es den Kindern schon recht schwer fällt. Viele Kinder äußern die Mobbingvorfälle überhaupt nicht, sondern zeigen dann oftmals psychosomatische Störungen wie z.B. Bauchschmerzen, Kopfschmerzen oder auch Übelkeit um nicht in die Schule zu müssen. Dies kann bis zu einer Schulangst und Schulphobie führen.
Das Kind ist einer Extremsituation ausgesetzt: Die Mitschüler grenzen es aus, beschimpfen es, treiben ihre Scherze mit ihm und selbst die Freunde wenden sich aufgrund des Gruppenzwangs von den Kindern ab. Die Folge daraus ist oftmals eine depressionsähnliche Episode, in dem sich das Kind immer mehr zurückzieht, das Selbstvertrauen oftmals einen großen Schaden nimmt und sich das Weltbild des Kindes enorm verzerrt. Jedoch kann es auch so sein, dass sich aus der ständigen Schikanierung ein aggressives Verhalten entwickelt, was sich häufig in der Schulsituation und auch in der Familie äußert.
Daraus folgt natürlich eine drastische Veränderung im Familienalltag und in der Familiendynamik. Das Kind zieht sich entweder selbst zu Hause extrem zurück, kann seine Gefühle nicht mehr äußern und zeigt eine meist depressive Verstimmung oder es spiegelt sich in einem erhöhten Stressniveau wieder. Es gibt viel Streit über Kleinigkeiten und das Kind trennt sich z.B. sehr ungern von den Eltern.
Doch egal wie die Situation zu Hause ist, ist es wichtig sich Hilfe zu holen. Der erste Schritt ist an die Schule heranzutreten. Ihnen die Situation zu schildern und gegebenenfalls Lösungs- und Strategiehilfen zu finden. Meist reicht es schon aus, dass die Klassenlehrerin mehr darauf achtet, dass das Kind besser in die Gruppe integriert wird. Manchmal ist es auch möglich eine kleine Weiterbildung für die Kinder zu machen über das Thema Mobbing und das Schlichten von Streits. In immer mehr Schulen gibt es sogenannte Schlichter-Workshops, in dem die Kinder einen „Schlichterschein“ machen können und somit sozusagen den Beruf des Schülerpolizisten und des Helfers übernehmen können. Durch diese Maßnahmen wird den Kindern vermitteln, wie schlimm das Mobbing für die anderen Kinder sein kann und ihre Wahrnehmung diesbezüglich geschult.
Außerdem ist es möglich an spezielle Mobbingberatungsstellen heranzutreten, um weitergehende Schritte einleiten zu können.