Untersuchungen haben ergeben, dass in jeder 2. Schulklasse ein hochbegabtes Kind sitzen soll. Schon allein aus dieser Aussage wird deutlich, dass nicht jede Hochbegabung erkannt wird und/oder Einfluss auf die schulische Laufbahn nehmen muss. Wir geben Ihnen hier wichtige Hinweise zur Erkennung der Anzeichen einer Hochbegabung Ihres Kindes:
Definiert ist eine Hochbegabung durch den IQ, welcher bei hochbegabten Kinder bei 130 oder höher ist. Aber auch hierzu sagen Forscher, dass dieser Wert nur wenig aussagekräftig ist. Es wird eher darüber definiert, wie ein Kind im Gegensatz zu seinem Gleichaltrigen in und mit seiner Umwelt (z.B. in der Schule) agiert oder wie dessen Leistungen im Gegensatz zu den anderen steht (z.B. im Bereich Sprache oder soziales Verhalten).
Viele Pädagogen und Psychologen geben an, dass dieser Unterschied, den Kinder mit einer Hochbegabung zu ihren Gleichaltrigen zeigen, bereits im frühen Kindesalter zu erkennen sind.
Hierbei werden häufig folgende „Anzeichen“ genannt:
Im Babyalter:
- will im Tragetuch lieber von Mutter weg gewannt sein um Umwelt besser beobachten zu können
- Überspringt Vorstufen beim Erlernen von Fähigkeiten
ab einem Lebensjahr:
- beginnt früh mit dem Sprechen
- will viel beschäftigt werden, fordert viele, unterschiedliche Medien ein
ab zweiten Lebensjahr:
- interessiert sich sehr früh für Zahlen und Buchstaben
- sehr wissbegierig, will Dinge sehr genau erklärt bekommen, beschäftigt sich teilweise sehr intensiv mit bestimmten Themen
ab dem dritten Lebensjahr:
- benutzt altersuntypische Worte bewusst, sehr deutliche Aussprache, spricht in Vielwortsätzen
Es werden noch wesentlich mehr Merkmale für eine Hochbegabung angegeben. Doch kann ein Kind ohne besonderer Förderung solches Verhalten zeigen bzw. einen überdurchschnittlichen IQ erlagen? Ist es also angeboren? Oder kann einem Kind, eine „Hochbegabung“ antrainiert werden, z.B. durch übermäßige Förderung?
Bei der Intelligenz fließen sicherlich Erbanlagen mit ein. Dies zeigen Zwillingsstudien, bei denen das Geschwisterpaar in unterschiedlichen Umgebungen aufwuchsen. Selbst wenn die Umgebungen sich stark unterscheiden, konnte ein ähnlich hoher IQ festgestellt werden. Auch die Amerikanische Psychologiegesellschaft konnte einen hohen genetischen Faktor feststellen. Die Verhaltensforscherin Elisabeth Stern sagt hingegen, dass ein Kind seine Intelligenz nur entfalten könne, wenn es die notwendige Förderung bekommt. Somit können auch Kinder, deren IQ im durchschnittlichen Bereich liegt, ebenso ein Verhalten oder ein Wissen erlernen, nachdem sie hochbegabt erscheinen.
Egal ob hochbegabt oder nicht – ein Kind bedarf einer altersgerechten Förderung. Ebenso wie eine Unterforderung ist eine Überforderung nicht im Sinne des Kindes.