Laut begrifflicher Übersetzung bedeutet der lateinische Terminus „basal“ grundlegend oder voraussetzungslos. Der Begriff „‚stimulatio“ hingegen bedeutet Anreiz oder Anregung. Die basale Stimulation ist die Aktivierung der Wahrnehmungsbereiche und die Anregung primärer Körper- und Bewegungserfahrungen. Ebenso sollen dem Patienten dadurch Angebote zur Herausbildung einer individuellen non-verbalen Mitteilungsform bei Menschen zur Verfügung gestellt werden, deren Eigenaktivität auf Grund ihrer mangelnden Bewegungsfähigkeit eingeschränkt und deren Fähigkeit zur Wahrnehmung und Kommunikation erheblich beeinträchtigt ist. Der Begriff wurde ab 1975 von Andreas D. Fröhlich (* 30.11.1946) als Basistherapie bei Kindern mit infantiler Cerebralparese entwickelt und ist mittlerweile markenrechtlich geschützt. Die Anwendung der basalen Stimulation hat sich vom pädagogischen auf den medizinischen Bereich ausgeweitet. Zahlreiche Ergotherapeuten befürworten dieses therapeutische Mittel bei Krankheitsbildern wie apallisches Durchgangssyndrom (beispielsweise Locked-in-Syndrom oder Zustand nach Schädel-Hirn-Trauma), Hemiplegie, Hemiparese, Mb. Alzheimer oder bei Patienten mit somnolenten Krankheitszuständen. In Zusammenarbeit mit Christel Bienstein (* 26.12.1951) übertrug Fröhlich das Konzept auch in die Pflege. Grundlegend für die Förderung ist die Rhythmisierung der Aktivzeiten und Ruheperioden. Ebenso werden geeignete Lebens- und Lernräume geschaffen. Interaktionsangebote und ‑möglichkeiten werden organisiert die eine persönliche Beziehung zwischen Behandelndem und Patient aufgebaut. Ebenso kann eine Beteiligung an Alltagsaktivitäten erreicht werden. Es kann also jeder Mensch mit Bewegungseinschränkungen oder Erkrankungen, welcher Veränderungen in der Körperwahrnehmung aufweist, von der basalen Stimulation profitieren. Weiterhin kann auch der Muskeltonus durch die Anwendung der grundlegenden Wahrnehmung gefördert werden.

Die basale Stimulation wird unterschieden in somatische (= den Körper betreffend), vestibuläre, vibratorische, orale, olfaktorische, akustische, taktil-haptische und visuelle Anregungen. Die visuelle Stimulation zielt darauf hinaus, dass Augenbewegungen und Kopforientierung aufgebaut werden. Das kann durch Lichterketten oder Licht- und Schattenspiele realisiert werden. Durch taktil-haptische Impulse mittels z. B. Greifsäckchen oder Tastbrettchen soll das aktive Greifen und Tasten gefördert werden. Zur Anregung der Lautproduktion und Orientierung im Raum dient die akustische Reizsetzung, welche sich am effektivsten durch die menschliche Stimme oder Musikinstrumente einsetzen lässt. Mit der Anwendung von Riechfläschchen und verschiedenen Geruchs- und Geschmacksstoffen an Materialien kann der Patient olfaktorisch und oral Reize gesetzt bekommen. Die Ziele sind hierbei die Differenzierung von Gerüchen und Geschmäckern, der Einsatz von Mundraum und Zunge als Tastorgan sowie der Abbau von Zungenstoß und Würgereflex. In diesem Fall besteht jedoch eine hohe Fehlerwahrscheinlichkeit, da nur schwer abschätzbar ist, wie der Betroffene auf die Stimulanzien reagiert. Zur vibratorischen Anregung können Musikinstrumente, elektrisches Massagegerät, Lautsprecherboxen und Musik mit hohem Bassanteil eingesetzt werden, um die Körperoberfläche anzuregen, die Atmung zu aktivieren und zu vertiefen und die Stimmgebung bei der Expiration zu unterstützen. Durch Schaukeln in verschiedenen Körperlagen sowie Drehen und Wippen, lässt sich die Beschleunigung wahrnehmen und die Orientierung des Kopfes im Raum trainieren. Der populärste Bereich der basalen Stimulation in der Ergotherapie ist jedoch die somatische Reizsetzung. Die Therapieziele sind ergo die Nutzung der Körperoberfläche als Wahrnehmungsorgan sowie motorische Reaktionen darauf. Die Lokalisation der Reize und der Aufbau eines äquivalenten Körperschemas zielen ebenso auf die Erfahrung von physischen Sinnesempfindungen. Dies kann mit Hilfe von verschieden temperiertem Wasser, dem Einsatz unterschiedlicher Wasserdrücke sowie das Heranziehen von reizgebenden Materialien wie Handtücher, Cremes, Bürsten, Berieseln mit Erbsen/Bohnen/Linsen etc. geschehen. Es kann somit die Aussage getroffen werden, dass eine basale Stimulation stets in der Interaktion mit der Umwelt stattfindet und dem Therapeuten die Aufgabe obliegt, dem kommunikativ eingeschränkten Patienten die Möglichkeit zu geben sich in seiner Umwelt zurecht finden zu können.

Mit freundlichen Grüßen | Katrin Tzschöckell | Dr. Frank & Partner Berlin

Laut begrifflicher Übersetzung bedeutet der lateinische Terminus „basal“ grundlegend oder voraussetzungslos. Der Begriff „‚stimulatio“ hingegen bedeutet Anreiz oder Anregung. Die basale Stimulation ist die Aktivierung der Wahrnehmungsbereiche und die Anregung primärer Körper- und Bewegungserfahrungen. Ebenso sollen dem Patienten dadurch Angebote zur Herausbildung einer individuellen non-verbalen Mitteilungsform bei Menschen zur Verfügung gestellt werden, deren Eigenaktivität auf Grund ihrer mangelnden Bewegungsfähigkeit eingeschränkt und deren Fähigkeit zur Wahrnehmung und Kommunikation erheblich beeinträchtigt ist. Der Begriff wurde ab 1975 von Andreas D. Fröhlich (* 30.11.1946) als Basistherapie bei Kindern mit infantiler Cerebralparese entwickelt und ist mittlerweile markenrechtlich geschützt. Die Anwendung der basalen Stimulation hat sich vom pädagogischen auf den medizinischen Bereich ausgeweitet. Zahlreiche Ergotherapeuten befürworten dieses therapeutische Mittel bei Krankheitsbildern wie apallisches Durchgangssyndrom (beispielsweise Locked-in-Syndrom oder Zustand nach Schädel-Hirn-Trauma), Hemiplegie, Hemiparese, Mb. Alzheimer oder bei Patienten mit somnolenten Krankheitszuständen. In Zusammenarbeit mit Christel Bienstein (* 26.12.1951) übertrug Fröhlich das Konzept auch in die Pflege. Grundlegend für die Förderung ist die Rhythmisierung der Aktivzeiten und Ruheperioden. Ebenso werden geeignete Lebens- und Lernräume geschaffen. Interaktionsangebote und ‑möglichkeiten werden organisiert die eine persönliche Beziehung zwischen Behandelndem und Patient aufgebaut. Ebenso kann eine Beteiligung an Alltagsaktivitäten erreicht werden. Es kann also jeder Mensch mit Bewegungseinschränkungen oder Erkrankungen, welcher Veränderungen in der Körperwahrnehmung aufweist, von der basalen Stimulation profitieren. Weiterhin kann auch der Muskeltonus durch die Anwendung der grundlegenden Wahrnehmung gefördert werden.

Die basale Stimulation wird unterschieden in somatische (= den Körper betreffend), vestibuläre, vibratorische, orale, olfaktorische, akustische, taktil-haptische und visuelle Anregungen. Die visuelle Stimulation zielt darauf hinaus, dass Augenbewegungen und Kopforientierung aufgebaut werden. Das kann durch Lichterketten oder Licht- und Schattenspiele realisiert werden. Durch taktil-haptische Impulse mittels z. B. Greifsäckchen oder Tastbrettchen soll das aktive Greifen und Tasten gefördert werden. Zur Anregung der Lautproduktion und Orientierung im Raum dient die akustische Reizsetzung, welche sich am effektivsten durch die menschliche Stimme oder Musikinstrumente einsetzen lässt. Mit der Anwendung von Riechfläschchen und verschiedenen Geruchs- und Geschmacksstoffen an Materialien kann der Patient olfaktorisch und oral Reize gesetzt bekommen. Die Ziele sind hierbei die Differenzierung von Gerüchen und Geschmäckern, der Einsatz von Mundraum und Zunge als Tastorgan sowie der Abbau von Zungenstoß und Würgereflex. In diesem Fall besteht jedoch eine hohe Fehlerwahrscheinlichkeit, da nur schwer abschätzbar ist, wie der Betroffene auf die Stimulanzien reagiert. Zur vibratorischen Anregung können Musikinstrumente, elektrisches Massagegerät, Lautsprecherboxen und Musik mit hohem Bassanteil eingesetzt werden, um die Körperoberfläche anzuregen, die Atmung zu aktivieren und zu vertiefen und die Stimmgebung bei der Expiration zu unterstützen. Durch Schaukeln in verschiedenen Körperlagen sowie Drehen und Wippen, lässt sich die Beschleunigung wahrnehmen und die Orientierung des Kopfes im Raum trainieren. Der populärste Bereich der basalen Stimulation in der Ergotherapie ist jedoch die somatische Reizsetzung. Die Therapieziele sind ergo die Nutzung der Körperoberfläche als Wahrnehmungsorgan sowie motorische Reaktionen darauf. Die Lokalisation der Reize und der Aufbau eines äquivalenten Körperschemas zielen ebenso auf die Erfahrung von physischen Sinnesempfindungen. Dies kann mit Hilfe von verschieden temperiertem Wasser, dem Einsatz unterschiedlicher Wasserdrücke sowie das Heranziehen von reizgebenden Materialien wie Handtücher, Cremes, Bürsten, Berieseln mit Erbsen/Bohnen/Linsen etc. geschehen. Es kann somit die Aussage getroffen werden, dass eine basale Stimulation stets in der Interaktion mit der Umwelt stattfindet und dem Therapeuten die Aufgabe obliegt, dem kommunikativ eingeschränkten Patienten die Möglichkeit zu geben sich in seiner Umwelt zurecht finden zu können.

Mit freundlichen Grüßen I Katrin Tzschöckell I Dr. Frank & Partner B