Deprivation ist der psychologische Begriff der Entbehrung oder Entzug von Reizen und Bedürfnissen, die nicht oder nur teilweise befriedigt werden können (z. B durch soziale Isolation). Hierzu gibt es viele wissenschaftliche Untersuchungen von Studien (wie z.B. Marie Meierhofers Forschungsbeitrag zum Deprivationssyndrom von der MMI in Zürich) bis hin zu Versuchen mit Tieren, an denen man gezielt einen Schlafentzug oder auch eine langfristige soziale Isolation vornimmt um Rückschlüsse auf die langfristigen Auswirkungen dieser zu ermitteln.

TelefonkontaktDer Begriff der Deprivation kann in mehrere Arten unterteilt werden:

  • physische Deprivation: z.B. der Entzug von Nahrung und Wasser
  • sensorische Deprivation: Abgrenzung gegenüber allen externen Reizen
  • sprachliche Deprivation: hierbei wird kein oder nur wenig sprachlicher Kontakt aufgenommen (s. Versuch des Staufenkaisers Friedrich II)
  • soziale Deprivation: starke Isolation mit keinem oder nur wenig Kontakt zu anderen Menschen (z. B bei Kaspar-Hauser)
  • Hospitalismus: alle psychischen und körperlichen Begleitfolgen eines längeren Heim- oder Krankenhausaufenthalts, bei dem die jeweiligen Personen nur wenig oder gar keine seelische und auch körperliche Zuwendung bekommen

Jeder Mensch hat bestimmte Bedürfnisse, die besonders in den frühen Jahren eine große Rolle für die weitere Entwicklung der Kinder spielt, sei es auf körperlicher, kognitiver oder auch seelischer Ebene. Werden die Kinder und deren Bedürfnisse nur teilweise oder gar nicht stimuliert, entsteht in diesem Teilbereich ein großes Defizit, dass viele Kinder kaum mehr aufholen können. Hier ist dann besonders durch die starke psychische Belastung nötig ein Team von Spezialisten zu Rate zu ziehen. Je nach zeitlicher Länge der Entbehrung und dem Härtegrad können die Folgen für das Kind natürlich stark variieren. Hierbei ist der Liebesentzug und der Entzug jeglicher sozialer Kontakte am problematischsten, da eine starke psychische Belastung und auch Depression einhergeht. Es gibt jedoch auch Kinder, die durch Hospitalismus das Gehen und das Sprechen nie erlernt haben, sondern lediglich sich kriechend fortbewegen und Laute von sich geben. Bei diesen Kindern ist es nötig einen Kinder- und Jugendpsychiater zu Rate zu ziehen und je nach der Art der Deprivation weitere Therapiemaßnahmen einzuleiten.