Nachdem der autoritäre und der Laisser-faire-Stil in der Erziehung bereits beschrieben sind, geht es heute um die dritte Hauptrichtung der Erziehung, den autoritativen Erziehungsstil. Er ist bestimmt durch Zuwendung und Interesse an dem Kind als Person.

TelefonkontaktEntsprechend unserem heutigen Verständnis von Staat und Gesellschaft ist dies die Form von Erziehung, die man anstreben sollte. Allerdings ist es auch die Erziehung, die am schwersten durchzuführen und am anstrengendsten ist, weil sie vom Erzieher ständiges Überlegen und der jeweiligen Situation angepasstes Handeln erfordert.

Bei der demokratischen Erziehung bekommt der Zögling ein Mitspracherecht, das dem Alter und der Situation angemessen ist. Es gibt nur wenige Regeln, die nicht in Frage gestellt werden können. Diese werden idealerweise (bei größeren Kindern) zusammen erarbeitet, bei jüngeren Kindern können die Regeln vorgegeben werde, müssen aber begründet sein.

Zu solchen Regeln gehört z.B. Gewaltfreiheit, gegenseitiger Respekt, Zuhören in der Schule usw. Die wenigen notwendigen Regeln müssen von allen Beteiligten (auch von der Erziehungsperson) stets eingehalten werden.

Daneben bleibt nun aber genügend Freiraum, um für die jeweilige Gruppe eigene Regeln aufzustellen, was vorher diskutiert und demokratisch beschlossen werden sollte. Der Erzieher hat hierbei aufgrund seiner Erfahrung und Ausbildung natürlich eine lenkende Funktion, die er immer dann einsetzt, wenn die Zöglinge mit der Situation alleine nicht zurecht kommen.

Eine Gefahr bei dieser Art der Erziehung liegt darin, die Kinder zu früh mit Entscheidungen zu konfrontieren, die sie nach Alter und Reifegrad noch nicht treffen können. Auf der anderen Seite wissen die Erziehenden, wenn sie ihren Vorstellungen folgen, dann natürlich oft auch nicht immer, was für das Kind langfristig gut wäre, auch wenn sie dies wünschen.