Was ist ein Skidaumen?

Bei einem Skidaumen handelt es sich um einen Riss des ellenseitigen Bandes am Daumengrundgelenk wobei es vorkommen kann, dass das Band mit oder ohne Verletzung der Knochen abreißt.

Am häufigsten ereignet sich diese Verletzung bei einem Sportunfall, vor allem bei Skiunfällen, weswegen er auch „Skidaumen“ genannt wird. Der Daumen wird stark überdehnt bzw. abrupt im Grundgelenk abgespreizt und bringt so das Band zum Reißen. In der Fachsprache heißt diese Verletzung „Ruptur des ulnaren Kollateralbandes“.

Symptome:

Schwellung:

Das Gewebe schwillt an der der Daumenwurzel an und es ist möglich, dass Blutergüsse entstehen.

Schmerzen:

Sofort nach dem Riss des Seitenbandes treten im Daumen Schmerzen auf. Diese verstärken sich, wenn Druck auf die jeweilige Stelle ausgeübt wird und bei Bewegung oder Belastung.

Instabilität/Kraftverlust:

Durch das abgetrennte Seitenband ist eine richtige Führung des Daumengrundgelenks nicht mehr möglich. Dies hat zur Folge, dass er bei Gegendruck und Belastung seitlich wegknickt. So sind einzelne Bewegungen nur noch eingeschränkt möglich, wie z.B. Drücken oder kraftvolles Greifen.

Abnorme Beweglichkeit:

Wenn das Band komplett abgerissen ist, lässt sich der Daumen seitlich „aufklappen“.

Behandlung:

Solange das Band nur angerissen ist und das Daumengrundgelenk noch eine mechanische Stabilität besitzt, besteht die Möglichkeit, dass ohne operativen Eingriff behandelt wird. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl.

Um den Daumen ruhig zu stellen kann man einen Tape-Verband oder eine Daumenschiene benutzen. Zusätzlich kann man den Heilungsprozess mit Lymphdrainage unterstützen, um die Schwellung zu lindern. Anschließend – also nach vier bis sechs Wochen – ist eine Bewegungstherapie empfehlenswert, um die ursprüngliche Beweglichkeit und Stabilität zu rekonstruieren.

Liegt ein komplizierter Bänderriss oder knöcherne Ausrisse vor, ist eine operative Therapie erforderlich. Dabei ist das Ziel, die Struktur des Bandes wiederherzustellen, um für den Daumen wieder eine langfristige Stabilität zu erreichen. Während der Operation werden die verbleibenden Bandenden miteinander vernäht bzw. wird das Band mittels eines Sehnenstücks wiederhergestellt.

Sollte der Knochen auch verletzt sein, werden Schrauben oder Fäden eingefügt, um den Knochen zu fixieren. Auch nach der OP wird der Daumen ruhig gestellt, bevor mit der Bewegungstherapie begonnen wird.

Mit freundlichen Grüßen | Carmen Winter | Dr. Frank & Partner München