Die Interessenscheckliste (IC) stammt aus dem „Model Of Human Occupation“ (MOHO) von Prof. Dr. Gary Kielhofner. Es handelt sich um ein standardisiertes Instrument welches weltweit angewendet werden kann.

Durch psychische oder physische Krankheiten bzw. Unfälle können geliebte Interessen oft über einen längeren Zeitraum nicht mehr ausgeübt werden. Aber auch verändernde Lebensumstände, wie z. B. Mutterschaft / Vaterschaft, können eigene Interessen für längere Zeit in den Hintergrund rücken lassen. Für ein stabiles Wohlbefinden aber ist es sehr wichtig Aktivitäten im Alltag durchzuführen, die nur um des „Tuns selbst Willens“ getan werden. Aktivitäten die mit Begeisterung ausgeführt werden, tragen zu mehr Ausgeglichenheit bei, stärken Ressourcen, fördern Entspannung und tragen somit aktiv zu einem stabilen Wohlbefinden bei.

Aus diesem Gedanken heraus wird die Interessenscheckliste in der Ergotherapie angewendet. Viele Patienten haben nach Krankheit oder Unfall Schwierigkeiten, Interessen zu finden, die zu den neuen Lebensumständen passen oder es fällt ihnen schwer, alte Interessen wieder aufzunehmen.

Mit der Interessenscheckliste werden die Interessen des Klienten strukturiert erfasst. Ziel ist es anhand der 68 aufgelisteten Interessen, 3 auszuwählen die wieder in den Alltag integriert werden möchten und den Klienten dann dabei zu unterstützen. Zuerst werden Interessen erfasst, die schon lange zurückliegen (10 Jahre), dann die Interessen des letzten Jahres und die aktuellen Interessen. Auch die Interessen, die im Moment ausgeführt werden oder eben nicht, werden erfasst.

Zum Schluss hat man einen Überblick über die Anzahl der Interessen, die Art der Interessen (eher in Gesellschaft oder alleine, sportlich oder kulturell etc.), die Ausprägung des Interessens über die Zeit hinweg, die Wichtigkeit des Interessens für die aktuelle Lebenssituation und die Zukunftsplanung.

Oftmals sind gerade auch die Klienten selbst erstaunt, wie viele Interessen sie eigentlich in ihrem Leben (gehabt) haben. Während im Gespräch nur wenige oder keine genannt werden können, erscheinen auf der Liste viele unerwartete Ideen.

Die Interessenscheckliste gibt also dem Therapeuten strukturiert über die Interessen seines Klienten über den Zeitverlauf hinweg Auskunft und kann somit optimal in die Therapie integriert werden. Aber auch der Klient wird in der Generierung von Ideen unterstützt, bekommt ein klareres Bild von sich selbst und seinen Interessen.

Mit freundlichen Grüßen | Sabrina Huschke | Dr. Frank & Partner München