Der Mund ist für Kinder im ersten Lebensjahr das wichtigste Körperteil um die Umwelt kennenzulernen. Hier liegen mehr Nervenenden als in jedem anderen Körperteil der Kinder. Alleine 10.000 Geschmacksnerven hat ein Kind noch im ersten Lebensjahr. Das sind dreimal so viele wie bei einem Erwachsenen. Kein Wunder also, dass die Kleinen sich immer alles in den Mund stecken. Egal ob es das kalte glatte Handy, die warme Hand der Mutter oder das raue Tuch ist. Denn nicht nur der Geschmack wird über den Mund aufgenommen. Auch verschiedene Oberflächen, Temperaturen und Härtegrade kann das Baby alleine über den Mund aufnehmen.
Wenn ihr Kind also beginnt sich alles was es gerade in seiner Nähe greifen kann in den Mund zuschieben zeigen sie Verständnis und achten sie darauf dass das Kind auch die Möglichkeit dazu bekommt. Sicheres und geprüftes Kinderspielzeug eignet sich hierbei am besten. Diese Phase wird als orale Phase bezeichnet. Sie geht bei der Geburt los und endet mit dem ersten Lebensjahr. Dies ist ein Teil der psychoanalytischen Theorie nach Sigmund Freud, welcher sich im 19.Jahrhundert intensiv mit diesem Thema auseinander setzte.
Bereits im Mutterleib trainieren sie ihr tolles Werkzeug und saugen an Fingern und Händen. Aber erst nach der Geburt benötigt das Kind den Mund zur lebenswichtigen Nahrungsaufnahme. Zusätzlich kann das Kind über den Mund beruhigt und getröstet werden.
Später beginnt das Kind mehr die Reize über die Haut und die Augen aufzunehmen. Die vielen Sinnesrezeptoren die sich zum Beispiel in den Wangen und im Gaumen befinden verkümmern. Später haben wir dann die restlichen Sinnesrezeptoren vorrangig auf der Zunge.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit diesem Artikel einiges Wissenswertes und neue Denkanstöße zum Thema mein Kind in der oralen Phase geben.