Das olfaktorische System befindet sich in der inneren Nase. Durch die beiden Nasenlöcher gelangt Luft in die durch eine Scheidewand getrennte schlitzartige und trapezförmige Nasenhöhle. Die Nasenhöhle mündet in den Nasenrachen, welcher in den Rachen und dann an die Mundhöhle anschließt. Ausschließlich während des Schluckvorgangs ist die Verbindung zwischen Nasenhöhle und Mundhöhle durch das Gaumensegel verschlossen. Das olfaktorische Zentrum beschränkt sich auf die Riechschleimhaut oberhalb der Nasenmuschel. Diese Riechschleimhaut enthält die für die Wahrnehmung von Duftmolekülen spezialisierten Sinneszellen. Die einzelnen Sinneszellen sprechen nicht auf einen einzigen Duftstoff an sondern auf einen Teil des gesamten Geruchsspektrums.
Die gustatorische Wahrnehmung ist wie die olfaktorische Wahrnehmung ein chemischer Sinn. Er wird über in Papillen liegende Geschmacksknospen mit chemisch empfindsamen Zellen auf der Zunge wahrgenommen. Wobei die Geschmacksknospen unterschiedliche Geschmäcker beinhalten. Der Geschmack kann durch sechs verschiedene Geschmacksqualitäten erkannt werden, wie süß, sauer, salzig, bitter, umami (=wohlschmeckend) und fettig.
Durch diese Wahrnehmungssysteme haben wir die Möglichkeit verdorbene Nahrung von frischer Nahrung zu unterscheiden, wie auch verschiedene Gerüche als angenehm oder unangenehm zu erkennen.
Doch wie sieht es aus, wenn eine dieser Sinnessysteme gestört ist. Zwar bringen Riechstörungen eine weitaus geringere Behinderung mit sich als Erblindungen oder Gehörlosigkeit. Doch beeinträchtigen sie die Lebensqualität in hohem Maße. Patienten mit Riechstörungen oder gar dem völligen Verlust des Riechvermögens können zum Beispiel durch verdorbene Speisen oder ausströmendes Gas in Gefahr kommen. Die Geschmacksstörung kann unterschiedliche Ursachen haben. Bei einigen Menschen ist die Dygeusie angeboren. In den meisten Fällen wird sie im Laufe des Lebens erworben. Es kann als ein vollständiger Geschmacksverlust, ein eingeschränktes Geschmacksvermögen oder als eine Empfindlichkeit eines bestimmten Geschmackstoffs gegenüber auftreten.
Die olfaktorische, wie auch die gustatorische Wahrnehmung kann zum Beispiel durch das Spiel Riechen und Schmecken gefördert werden. Bei diesem Spiel geht es darum verschiedene Gerüche zu erkennen, wie auch verschiedene Geschmäcker zuordnen zu können. Es ist schwer einen Geruch oder einen Geschmack ohne jegliche Augenkontrolle zu erkennen.