In der Therapie arbeiten Therapeuten oft mit Kindern im Einzelsetting zusammen. Doch in dem Behandlungsprozess der Therapie sollte die Arbeit mit den Eltern einen genauso hohen Stellenwert einnehmen.
Denn viele Eltern haben Fragen, Wünsche und auch Sorgen, worüber zu sprechen ist. Bei der Elternarbeit sollte die Gesprächsführung weniger vom Therapeuten ausgehen, als vielmehr zu einem aktiven Zuhören übergehen. Als Therapeut muss man sich bewusst sein, dass man bei der Begleitung in einer Krisensituation, nicht fertige Lösungen oder wertende Kommentare abgeben kann, sondern den Eltern ein Gefühl vermitteln muss, dass man die Ängste und Sorgen versteht. Durch das aktive Zuhören sowie zirkuläre Fragestellen sollen die Eltern dabei unterstützt werden, selbst auf Lösungen zu kommen.
Die Elternarbeit kann aus verschiedenen Teilgebieten bestehen. Dazu gehört zum einem die Information und Aufklärung, die Anleitung und natürlich auch die Beratung über einen längeren Zeitraum.
Wenn die Eltern informiert werden und sie aufklärt, ermöglicht man ihnen ein besseres Verständnis für die Situation ihrer Kinder zu bekommen. Dadurch können Sorgen gemindert werden, wenn sie Einblicke erfahren, warum sich ein Kind oft anders verhält. Es gibt verschiedene Wege, die Informationen zu vermitteln. Zum einem ein reines Informationsgespräch mit den Eltern oder auch Informationsabende mit mehreren Eltern. Hier ist die Möglichkeit gegeben, Erfahrungen auszutauschen. Des Weiteren können manchen Eltern Literaturtipps an die Hand gegeben werden. Durch diese Informationen werden auch die Eltern in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt und können häufig aktiver im Alltag auf Problematiken eingehen und ihr eigenes Verhaltensmuster überprüfen.
Neben der Aufklärung ist auch die Anleitung ein wichtiger Bestandteil der Elternarbeit. Mit der Weitergabe von Methoden und Übungen, die die Eltern auch zu Hause weiterführen können oder Anregungen zu bestimmten Verhalten, wird das gesamte Umfeld in den Prozess mit einbezogen. Zu dieser Anleitung muss man jedoch auf bestimmte pädagogische Kenntnisse und Fähigkeiten Rücksicht nehmen. Wenn man Eltern anleitet, sollte man am besten das Lernen am Modell wählen. So können die Eltern zum Beispiel bei einer Therapieeinheit anwesend sein und im Hintergrund beobachten, welche Verhaltensweisen und zum Beispiel auch Formulierungen der Therapeut in bestimmten Situationen verwendet. Auch gibt es die Möglichkeit, zu Hause bestimmte Situationen zu filmen und anschließend mit den Therapeuten zu analysieren.
Des Weiteren sollten die Eltern alle 3 Monate zu einem Elterngespräch eingeladen werden. Es sollte auch stets die Möglichkeit bestehen, ein telefonisches Feedbackgespräch führen zu können, falls akute Fragen auftreten sollten.
Diese Elternanleitung sollte grundsätzlich mitbezogen werden, um den Therapieerfolg beim Kind zu unterstützen und damit die Eltern ihre eigenen pädagogischen Kenntnisse und Fähigkeiten erweitern können.
Mit freundlichen Grüßen | Maria Scheewe | Dr. Frank & Partner Berlin