Für viele Kinder bricht meist eine Welt zusammen. Mama und Papa sind nicht mehr zusammen unter einem Dach oder streiten sich nur noch. Gleichzeitig werden die Kinder meist aus Schuldgefühlen der Eltern heraus mit Spielsachen und Aktivitäten überhäuft und verstehen nicht warum. Eine Trennung bedeutet eine große Herausforderung- und zwar für alle Beteiligten. Zum einen versuchen die Partner untereinander alle Dinge zu klären und eine neue Form des Alltages zu bewältigen, zum anderen sind da noch die Kinder, die abends beim zu Bett gehen nach dem anderen Elternteil fragen. Für die Kinder stellt es meist eine belastende Situation dar, da Sie meist mehr verstehen als wir Erwachsene glauben und doch eine blühende Phantasie haben. Hier helfen nur klare Worte. Sprechen Sie mit ihrem Kind, am Besten zusammen, und erklären Sie, dass Mama oder Papa zwar nicht mehr zu Hause wohnt, aber trotzdem immer für einen da ist. Versuchen Sie in kindgerechter Sprache und mit viel Geduld alle Fragen die da Kind hat zu beantworten, da es sich so nicht selbst eine Story ausdenken muss. Kinder neigen auch dazu immer einen „Schuldigen“ zu suchen. Versuchen Sie auch hier gemeinsam, auch wenn es vielleicht schwer fällt, mit dem Kind zu besprechen, dass kein Elternteil der Schuldige, also der „Böse“ ist. Aber vor allem erklären Sie auch, dass das Kind keine Schuld an der Trennung hat. Kinder projezieren Streit und Trennung von den Eltern nämlich gern auf sich. „Weil ich meine Hausaufgaben nicht so ordentlich gemacht habe, haben sich Mama und Papa gestritten und sich getrennt…“

Gerade in dieser Zeit benötigen Kinder vermehrt das Gefühl von Sicherheit. Versuchen Sie tägliche Aktivitäten, wie Fussball, Ballett, Schwimmen, Ergo beizubehalten um ihrem Kind eine Stabilität zu geben. Dennoch darf auch ihr Kind wütend sein. Nicht nur bei den Eltern kommen viele Emotionen auf, sondern auch bei den Kindern. Versuchen Sie Verständnis zu zeigen, aber auch abzuwägen. Denn gerade größere Kinder nutzen in ihrem kindlichen Denken oftmals die Möglichkeit, Beide auszuspielen, „Mama hat mir das aber erlaubt. Papa hat aber gesagt…“ Auch hier gilt wieder die vorangegangene Erziehung nicht vollends über Board werfen, sondern verständisvoll reagieren und alte Regeln beibehalten.

Zu guter Letzt, versuchen Sie ihre eventuellen Streitigkeit von den Kindern fern zu halten, da diese nur verunsichert werden und das Gefühl bekommen könnten, Sie müssten sich für Mama oder Papa entscheiden. Wenn Sie allerdings das Gefühl haben, ihr Kind kann die Trennung nicht richtig verarbeiten, sprechen Sie mit ihrem Kinderarzt über mögliche Hilfestellungen wie z.B. die Ergotherapie. Diese kann in solchen Fällen auch dem Kind eine Sicherheit vermitteln und spielerisch die Trennung verarbeiten.

Bei Fragen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung. Oder lesen Sie hier mehr….

Mit freundlichen Grüßen | Claudia Franz | Dr. Frank & Partner Zürich

9 Responses to Wenn die Eltern sich trennen…
  1. Ich kenne viele Scheidungskinder und bin selbst ein Scheidungskind.
    Es ist schon eine schwere Zeit die man als Kind durchlebt. Trotzdem
    würde ich nicht gleich mit Beziehungsunfähigkeit oder Verlustängste
    oder ähnlichen setzen. Ich glaube, dass es stark davon abhängt, was
    für Voraussetzungen gegeben sind, was für ein Typ von Mensch man
    ist oder der Umgang der Eltern mit der Trennung und das Alter.

  2. also meine beste freundin ist ein scheidungskind und zwar in der lage beziehungen einzugehen und sie äußert auch den wunsch danach allerdings kommt heiraten für sie nicht in frage…!!!!

  3. Mich würde interessieren, inwiefern eine frühere Scheidung der Eltern Auswirkungen auf das Kind und auf seine spätere Partnerschaft hat. Kann mir jm. darüber nähere Informationen geben?

  4. Ich bin ebenfalls ein Scheidungskind. Ich finde auch, dass Streitigkeiten nicht vor den Kindern ausgetragen, aber auch nicht verschwiegen werden sollten. Wichtig finde ich es ebenso, dass die Eltern ihre Wut oder Zorn auf den Ex-Partner nicht über und durch die Kinder austragen.

  5. ich habe die erfahrung gemacht, dass großeltern in dieser zeit eine wichtige rolle spielen und für die kinder eine große stütze sind, nicht nur in der trennungszeit.

  6. ich denke egal wie sehr sich die eltern auch bemühen, für das kind ist es immer ein traumatisches erlebnis…

  7. Wichtig finde ich, dass Eltern in Trennungssituationen sich gerade wegen der Kinder klare Regel und Strukturen setzen und Streitigekeiten nicht vor oder über die Kinder austragen.

  8. Meine Eltern haben zwar versucht, Streitigkeiten nicht vor meinen Augen auszutragen, aber trotzdem habe ich gespürt wenn etwas nicht in Ordnung war. Problematisch war, dass wir in unserer Klasse viele Scheidungskinder hatten und ich automatisch von diesen Familien auf meine Familie geschlossen habe und vom schlimmsten ausgegangen bin. Eben die kindliche Phanstasie. Deshalb finde ich es auch wie beschrieben sehr wichtig mit den Kindern offen und ehrlich zu reden.

  9. Heutzutage ist es leider der oft so wie ich gerade nach gelesen habe sind jede 7 Familie in Deutschland Trennungskinder.
    Ich selbst gehöre auch dazu. Ich finde es ist sehr schwierig den Kindern zu vermitteln wieso man keine “ Heile Welt“ mehr hat und beispielsweise Papa nicht mehr hier wohnt .
    Für mich war es am schwierigsten zu akzeptieren das meine Mutter/ Vater einen neuen Partner an ihrer Seite habe , da es so endgültig klar war das wir keine richtige “ Familie “ sein können .
    Wenn man Geschwister hat ist es aber leicht so etwas durch zu stehen da sie ja das gleich durch machen und fühlen und sich gegenseitig austauschen kann wie es für den jeweilig ist.

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