Unterschiedliche Gründe können dazu führen, dass eine Person ein künstliches Hüftgelenk (Hüftendoprothese) benötigt. Ein sehr häufiger Grund stellt die Coxarthrose dar, also eine Arthrose im Hüftgelenk, welche vorwiegend bei älteren Menschen auftritt. Durch das künstliche Hüftgelenk (Hüftendoprothese) kann der geschädigte Knorpel ersetzt werden und der Patient kann wieder ohne Schmerzen und Bewegungseinschränkungen gehen.

Wir sind seit über 20 Jahren am MarktTrotz der vielen Erfolge durch die Hüftendoprothese bringt sie auch einige Risiken mit sich, besonders in den ersten Monaten nach der Operation. Denn die Muskulatur und das umliegende Gewebe, welche das Hüftgelenk stabilisieren, sind durch die Operation und teilweise auch durch die jahrelange Arthrose geschwächt. Deswegen ist ein richtiger und sorgsamer Umgang mit dem neuen Hüftgelenk nach der Operation sehr wichtig, um eine Luxation (Verrenkung) zu verhindern.

Im folgenden Artikel befinden sich Empfehlungen zum richtigen Umgang mit einem künstlichen Hüftgelenk in alltäglichen Aktivitäten.

Im Allgemeinen:

  • Das betroffene Bein soll immer nur so stark belastet werden, wie es vom Arzt erlaubt wird.
  • Das betroffene Bein soll nicht nach aussen gedreht werden (Aussenrotation) und nicht zu weit nach vorne gebeugt werden (Flexion). Wenn möglich das Bein immer achsengerecht halten und belasten.
  • Eine Position in der Hocke soll vermieden werden.

Beim Gehen:

  • In den ersten Wochen nach der Operation werden Gehstöcke benötigt. Dabei ist zu beachten, dass die Hüfte möglichst gerade ist und die Schrittlänge bei beiden Beinen die gleiche misst. Die operierte Hüfte soll dabei so fest belastet werden, wie es der Arzt vorschreibt. Der Rest des Gewichtes wird vom Oberkörper getragen; dabei sind die Ellenbogen leicht gebeugt.
  • Sobald es der Arzt erlaubt mit einem Stock zu gehen, gehört dieser auf die gesunde Seite.
  • Zu Hause sollten alle möglichen Stolperfallen wie Teppichvorleger oder ungünstige Kabel entfernt werden.
  • Gutes Schuhwerk schützt vor Gelenküberlastung und gibt Sicherheit.

Beim Sitzen:

  • Vor allem in den ersten Monaten soll ein Sitz in tiefen Sesseln vermieden werden, weil dadurch eine grosse Flexion im Hüftgelenk stattfindet und das Aufstehen erschwert ist. Ideal sind hohe, stabile Stühle mit Armlehnen. Die Sitzhöhe kann bei Bedarf mit Kissen erhöht werden.
  • Beim Hinsetzen rückwärts zum Stuhl gehen, bis die Kante gespürt wird. Zum Absetzen mit beiden Händen an den Lehnen, oder notfalls an den Gehstöcken, abstützen. Das operierte Bein während dem Hinsetzen leicht nach vorne beugen.
  • Im Sitzen sollen die Knie nur leicht angewinkelt sein und der Oberkörper aufrecht gehalten werden. Die Beine sollen im Sitzen nicht gekreuzt oder überschlagen werden.
  • Beim Aufstehen zuerst bis nach vorne an die Kante rutschen. Mit Hilfe der Armlehnen das Gewicht langsam auf das gesunde Bein verlagern und dabei aufstehen. Das operierte Bein ist dabei leicht nach vorne gestreckt. Beide Gehilfen in die Hände nehmen und sich behutsam auf das operierte Bein stellen.

Beim Schlafen:

  • Wichtig zu beachten ist, dass das Bett die richtige Höhe hat, damit der Ein- und Ausstieg möglich ist. Dies entspricht ungefähr einer Höhe von 70cm.
  • Zum Hinlegen nahe ans Kopfende vom Bett sitzen. Mit dem Gesäss leicht nach hinten rutschen und zuerst das gesunde Bein auf das Bett heben. Falls noch nicht genügend Kraft vorhanden ist um das operierte Bein ins Bett zu heben, kann es mit dem gesunden Bein oder den Händen unterstützt werden. Beim Hinlegen auf den Rücken ist zu beachten, dass sich Becken und Beine gleichmässig bewegen. Die Beine sollen dabei leicht gespreizt sein (hüftbreit).
  • Beim Aufstehen soll zuerst das operierte Bein gestreckt aus dem Bett bewegt werden. Zur Unterstützung können wieder die Hände oder das gesunde Bein nachhelfen.
  • Die beste Schlafposition ist auf dem Rücken. In der ersten Zeit kann eine Lagerungsschiene nützlich sein, damit das Bein nicht nach aussen- oder innenrotiert.
  • Bei einer seitlichen Schlafposition soll ein Kissen zwischen die Beine gelegt werden, damit sich die Beine im Schlaf nicht überkreuzen können und die Hüfte sich nicht einseitig dreht.

Fortsetzung folgt…

Ich hoffe ich konnte Ihnen mit diesem Artikel weiterhelfen und freue mich über Kommentare.

Mit freundlichen Grüßen | Natalie Scheuermeier | Dr. Frank & Partner Zürich