Oft wird unter dem Begriff Ganglion ein „Nervenknoten“ verstanden, eine Ansammlung von Ganglienzellen die von einer Gewebskapsel (Capsula Ganglii) umgeben ist.
Doch der Begriff „Ganglion“ erscheint auch im Bereich der Handerkrankungen und ist im Volksmund unter „Überbein“ bekannt und zählt zu den häufigsten Ursachen für eine Schwellung im Hand- und Handgelenksbereichs.
Die Bezeichnung „Ganglion“ steht hier für eine elastische bis harte Zyste, die in Verbindung mit einem Gelenk oder einer Sehnenscheide steht. Vermehrt entsteht ein Überbein an der Streckseite des Handgelenkes, mit Ursprung in der Bandverbindung zwischen Kahn- und Mondbein.
Ursachen wie Abnutzungsprozesse und Überlastungen im Bereich der Gelenkbänder oder Sehnenscheiden können zu einem Ganglion führen. Im Entstehungsprozess füllt sich die Gelenkkapsel mit dickflüssiger Synovialflüssigkeit, sodass eine „Ausstülpung“ mit einer sehr dünnen Gewebewand entsteht. Folglich kommt es zu vielseitigen Beschwerden, wie mechanische Beeinträchtigungen oder Nervenkompressionen, die zu Schmerzen und zu Nervenschädigungen führen können.
Auch wenn Ganglien eine relativ hohe Selbstheilungsrate zeigen, bleibt in einigen Fällen ein Überbein ohne Rückbildungstendenz und mit einhergehenden Schmerzen über Monate bestehen, sodass einige Ärzte zu einem operativen Eingriff raten.
Erfahrungen zufolge sind ca. 90% der Patienten nach einer operativen Ganglionentfernung zwar nach 6 Monaten wieder schmerzfrei, leiden jedoch oftmals weiterhin unter Bewegungseinschränkungen. Es ist wichtig die Hand nur schrittweise über einen längeren Zeitraum an die gewohnten Alltagsbelastungen heranzuführen.
Um den Bewegungsradius weitestgehend zu erweitern, ist eine konservative Therapie mit abschwellenden Maßnahmen, Bandagen, Thermoanwendungen, Krankengymnastik mit Kräftigungsübungen empfehlenswert. Somit kann auch die Ergotherapie einen wesentlichen Beitrag zum Heilungsprozess leisten.
Mit freundlichen Grüßen | Ina Haschigk | Dr. Frank & Partner München