Im folgenden Artikel schreiben wir über die Vorbeugung von Haltungsschäden bereits im Kindesalter:

TelefonkontaktBereits im frühkindlichen Alter können Eltern präventiv gegen Haltungsschäden ihres Kindes etwas tun. Es beginnt schon damit, dass die Kinder häufig sich zu wenig bewegen und zu viel in ihrer Freizeit und in der Schule nicht rückengerecht sitzen. Der Schulweg bzw. der Weg in die Vorschule/ in den Kindergarten sollte nach Möglichkeit nicht mit dem Bus/ Auto zurückgelegt werden, so haben die Kinder bereits mehr Bewegung. Nutzen Sie zusätzlich eher Treppen statt Rolltreppen/ Fahrstühle. Das Kind sollte dazu motiviert und gefördert werden Aktivitäten nach zu gehen, die das Bewegen anregen. Eltern sollte darauf achten, dass sich die Zeiten in denen ihr Kind vor dem PC/ der Videokonsole/ dem TV sitzt im Rahmen halten. Bewegen Sie sich zusammen mit ihrem Kind, so sind sie ein gutes Vorbild. Bewegung ist wichtig für den Aufbau der Muskulatur, verhindert Übergewicht und ist unabding-bar für die Entwicklung von Kindern. Es fördert die Koordination, das Gleichgewicht und regt den Kreislauf an.

Neben der Bewegung ist auch das Gewicht das ihr Kind täglich trägt von Bedeutung. Insbesondere mit Beginn der Schulzeit sollten sie dem Thema Schulranzen Aufmerksamkeit schenken. Beim Kauf des Schulranzens ist auf vieles zu achten. In erster Linie sollte er leicht sein und den ergonomischen Anforderungen entsprechen. Rucksäcke haben zwar die Eigenschaft meist sehr leicht zu sein, entsprechen jedoch häufig nicht den ergonomischen Anforderungen. Die ergonomischen Anforderungen an einen Schulranzen: Generell sollte er an die Körpergröße Ihres Kindes angepasst sein und eine Eigenstabilität aufweisen. Er sollte ein geformtes Rückenteil besitzen, welches der natürlichen Form der Wirbelsäule nachempfunden ist. Seitlich sollten sich verstärkende Polster am Rückenteil befinden, sodass gesichert ist, dass der Ranzen auch mittig auf dem Rücken aufliegt. Die Tragegurte sollten verstellbar sein, sodass sie sich individuell anpassen lassen. Zusätzlich sollten sie breit sein um die Last auf den Schultern zu verteilen und gepolstert sein um Einschnüren und Drücken zu vermeiden. Nehmen Sie lieber einen kleineren Ranzen, so kann von vornherein weniger mitgenommen werden. Überprüfen Sie regelmäßig den Inhalt des Ranzens. Das Gewicht des Ranzens sollte auf Dauer nicht über 15% des Körpergewichtes ihres Kindes liegen, da dies zu Wirbelsäulenschäden und somit zu Haltungsschäden führen kann. Es sollten nur die benötigten Schulmaterialien sich darin befinden. Eventuell können sie hierfür auch Rücksprache mit den Lehrern halten, welche Materialien wann gebraucht werden. Geben Sie ihrem Kind keine großen und schweren Trinkflaschen mit. Spielsachen und ähnliches gehören nicht in die Schultasche. Lassen Sie ihr Kind den Ranzen selbst tragen. Bei richtiger Größe und angemessenem Gewicht ist es förderlich für den Aufbau einer guten Skelettmuskulatur. Beim Auf- und Absetzten des Ranzens sollten Sie darauf acht geben, dass rückengerecht gehoben wird. Dies bedeutet möglichst köpernah, nicht im langen Hebel (z.B. mit ausgestreckten Armen) und vor dem Körper (nicht seitlich). Hilfreich kann es hierbei sein den Ranzen von Tischhöhe aus auf den Rücken nehmen, so muss dieser nicht hochgehoben werden. Die Schultasche sollte eng am Rücken getragen werden und nicht herunterhängen, so verteilt sich die Last auf den gesamten Rücken gleichmäßig.

Auch die Sitzhaltung ist wichtig zur Vermeidung von Haltungsschäden. Generell sollten Kinder nicht zu lang und zu viel sitzen. Das Verändern einer Sitzposition hat sich als günstig erwiesen, sodass unterschiedliche Körperpartien mehr beansprucht/ entlastet werden. Ingesamt ist darauf zu achten, dass die Kinder nicht nur mit „krummen Rücken“ auf dem Stuhl sitzen, sondern zwischendurch auch auf der Vorderkante ohne Rückenlehnenkontakt gerade sitzen können. Hilfreich hierfür sind Sitzkissen, die den Aufbau der Rumpfmuskulatur unterstützen, sowie der Einsatz von Sitzbällen sowie Hocker als Alternative zum Stuhl.

Zusätzlich ist neben der Bewegung auch gezieltes Rückentraining hilfreich. Bereits ab der ersten Klasse werden Rückenschulkurse für Kinder angeboten, wo spielerisch und kindgerecht die Grundlagen für eine gesunde Haltung vermittelt werden. Größtenteils werden die Kosten von Krankenkassen übernommen. Auch sportliche Betätigungen können den Aufbau der Rückenmuskulatur fördern, z.B. gibt es Yoga für Kinder, Kinderturnen, Schwimmen und vieles mehr. Es gibt auch viel Literatur rund um das Thema „Bewegungsspiele für Kinder“, die Ihnen Ideen und Anregungen geben können wie sie die Bewegung ihres Kindes mit einfachen Mitteln und Übungen fördern können.