Mit diesem Artikel beziehen wir uns auf die „Hilfe bei Lernblockaden“ und möchten ihnen die Oben-Unten Blockade näher erläutern.

Ist die Oben-unten-Dimension des Denkens im Gleichgewicht, so gelingt es uns idealerweise Herz (Gefühl) und Verstand (geistige Beweglichkeit) zu verbinden. Eine Blockade dieser Dimension bewirkt dementsprechend, dass wir entweder zu stark vom Kopf oder von unseren Gefühlen bestimmt werden. Oben-unten-blockierte Kinder wirken entweder unbeweglich und schwerfällig oder geistig abgehoben. Beide Extreme lassen sich auch an der Bewegung erkennen.

Wenn die Oben-unten-Dimension über einen längeren Zeitraum hinweg blockiert ist, besteht die Gefahr, dass das Gehirn diese Verhaltensweisen als normal einstuft. Dies kann bei betroffenen Kindern unter Umständen zu schweren körperlichen oder seelischen Störungen führen, da ja in beiden Fällen der Energiehaushalt des Gehirns und das Gefühlsleben nicht ausgewogen sind.

Merkmale der Oben-Unten Blockade

Oben-Blockade
Kinder, bei denen das „Unten“, das Gefühl, dominiert, sind langsam und unflexibel. Sie haben Schwierigkeiten, sich vom Boden zu lösen, etwa beim Hüpfen. Beim Sitzen wickeln sie die Füße ums Stuhlbein, um mehr Halt zu bekommen. Die körperliche Trägheit entspricht einer geistigen Unbeweglichkeit. Die Kinder sind so damit beschäftigt, nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren, dass eine verbale Äußerung sie aus dem Gleichgewicht bringen kann. Sie haben Angst etwas Falsches zu sagen, sind unsicher und trauen sich wenig zu. Sie bringen sich nur schwer in eine Gruppe ein, lassen sich schnell ausgrenzen und stehen oft im Abseits.

Unten-Blockade
Das Gegenteil ist der „kleine Professor“, solche Kinder verlieren tatsächlich leicht ihr körperliches Gleichgewicht, weil sie nicht fest mit beiden Beinen im Leben stehen. Kinder mit dieser Blockade zeigen in der Regel gute schulische Leistungen, finden sich aber in ihrer Gefühlswelt weniger gut zurecht. Ihre Äußerungen wirken oftmals altklug, weil sie versuchen, die Welt nach dem Vorbild von Erwachsenen zu deuten. Solche Kinder, bei denen das „Oben“, also der Verstand“, überwiegt, halten ihre eigenen Bedürfnisse oft für nicht so wichtig. Diese Kinder ignorieren entweder ihre eigenen Gefühle oder bewerten sie negativ.

Weitere Auffälligkeiten können folgende sein:

  • schwerfälliges Benehmen
  • Unaufmerksamkeit
  • spricht langsam oder schnell und undeutlich
  • ist im Alltag schlecht organisiert
  • zu schnelles oder zu langsames Vorgehen
  • Schwierigkeiten, etwas nachzuvollziehen
  • kommt ständig zu spät oder ist immer der oder die Letzte
  • will alles diskutieren
  • wickelt beim Sitzen die Füße um das Stuhlbein
  • ist schnell aus dem inneren und äußeren Gleichgewicht zu bringen
  • ist ein Besserwisser
  • spricht zu schnuddelig oder zu behäbig
  • erledigt Dinge zu flüchtig oder braucht sehr lange dafür

Lösen der Oben-Unten-Blockade

Die folgenden Übungen lösen Oben-Unten-Blockaden auf und ermöglichen dadurch dem Kind, dass Fühlen und Denken, also Herz und Verstand, wieder in Verbindung treten. Dieser Gleichklang ist wichtig, denn alles was mit innerer Beteiligung, also mit Gefühl, gelernt wird, bleibt besser in Erinnerung.

Schwerkraftgleiter

Durch die Grundstellung, das Überkreuzen der Beine, werden alle für die Körperbalance wichtigen Muskeln angeregt. Da Körpergleichgewicht und seelisches Gleichgewicht miteinander verbunden sind und einander beeinflussen, gibt die Übung Stabilität, Selbstsicherheit, Vertrauen und Zuversicht. Darüber hinaus entspannt der Schwerkraftgleiter die Hüft- und Beckenregion, wodurch sich die Körperhaltung des Kindes im Sitzen und Stehen verbessert.

Das Kind überkreuzt im Stehen seine Beine. Welches Bein vorne und welches hinten steht, spielt zunächst keine Rolle. Wichtig ist vor allem ein sicherer Stand.

Nun beugt das Kid den Oberkörper langsam nach vorne, die Arme hängen locker nach unten und die Knie nie ganz durchstrecken.

Jetzt pendelt das Kind mit dem Oberkörper und den Armen locker hin und her, rauf und runter. Arme und Oberkörper machen dabei Bewegungen in dieselbe Richtung und werden auf diese Weise eine Einheit, ein selbstständiger Teil des Körpers.

Schließlich richtet sich das Kind wieder auf und streckt sich kräftig nach oben.

Lassen Sie das Kind jeweils mit beiden Fußstellungen üben!