Die Erbinformation des Menschen, die Gene, wird in 46 Chromosomen zusammengefasst. Die Enden der Chromosomen sind von Schutzkappen, sogenannten Telomere, überzogen. Diese haben zur Aufgabe, die Chromosomen bei der Erbgutverdopplung zu schützen. Die Erbgutverdopplung findet im Zuge der Zellteilung/Zellerneuerung statt. Im Laufe eines Lebens, verkürzt sich die Länge der Telomere. Dies stellt den normalen Alterungsprozess dar, der bei jedem Menschen unterschiedlich schnell verläuft. Am Ende des Alterungsprozesses steht der Zelltod. Die Verkürzung der Telomere hängt von verschiedenen Faktoren ab. So führen z.B. Bewegungsmangel, Tabakkonsum und Stress zu einer beschleunigten Verkürzung der Telomere.
Nach einem Forschungsbericht, der 2011 in der Fachzeitschrift „Molecular Psychiatry“ veröffentlich wurde, hat mangelnde Zuwendung in der Kindheit, den gleichen Effekt wie diese Faktoren. Gegenstand dieser Untersuchung waren rumänische Heimkinder. Das Forschungsprojekt wurde von der rumänischen Regierung unterstützt und wurde von amerikanischen Wissenschaftlern durchgeführt. Untersucht wurden die körperlichen und seelischen Folgen von Kindern, die in einem rumänischen Heim versorgt wurden. Insgesamt untersuchten die Forscher 136 Kinder im Alter zwischen 6 Monaten und 3 Jahren. Diese lebten unterschiedlich lange in der rumänischen Hauptstadt Bukarest in einem Heim. Davon wurde die Hälfte der Kinder frühzeitig von Pflegefamilien aufgenommen. Damit die Studie nicht an Aussagekraft verlieren würde, erfolgte die Auswahl dieser Kinder nach den Regeln des Zufalls. Es wurde festgestellt, dass die länge des Heimaufenthalts, einen negativen Einfluss auf die Länge der Telomere hat. Die Ergebnisse zeigen, dass eine langfristige Unterbringung von Kindern in Heimen, weitreichende Folgen haben kann.
Das macht deutlich, wie wichtig es ist, unsere Kinder emotional, motorisch, kognitiv und sozial zu fördern.
Mit freundlichen Grüßen | Carola Rehm | Dr. Frank & Partner Zürich
vielleicht sollte man mal eine studie mit deutschen ,emotional unterversorgten Kindern machen. Ich meine auch Kinder aus reichen Familien , die den halben Tag vor dem PC oder Fernsehen verbringen . ..wahrscheinlich wird man froh sein ,wenn man überhaupt irgendwelche telomere findet.
Dies ist wirklich eine interessante Studie. Ich glaube ebenfalls , dass Heimaufenthalte aufgrund magelnder Bezugspersonen häufig negative Auswirkungen auf das Bildungsverhalten des Kindes hat.
Auch ich habe das Gefühl das Kinder die in einen instabilen sozialen Umfeld aufwachsen oftmal traurig aussehen. Vielleich ist der ganze Stress und die Ängste die sie durchleben für diese Kinder so anstrengend dass sie schneller altern.
Auf jeden Fall finde ich, dass es eine sehr interessante Studie ist die dort durchgeführt wurde.
Danke für den interessanten Artikel. Oft ist man sich nicht bewusst, in welchem Maße Erlebnisse der Kindheit auf das Alter Auswirkungen haben.