Jeder hat schon einmal gelogen! Es gibt die unterschiedlichsten Arten von Lügen, die bei einer kleinen Notlüge anfangen bis hin zum notorischen Lügen. Für Kinder ist dies einer von vielen Lernprozessen den sie immer wieder in ihrer Entwicklung erfahren müssen. Bei kleinen Kindern werden Lügen meist noch belächelt, weil sie in den meisten Fällen völlig aus der Realität gegriffen sind und man es auch schnell durchschaut. Schwieriger wird es bei Kindern, die bereits die Schulreife erreicht haben und Lügen bewusst einsetzen. Sei es um die schlechte Note zu verstecken oder wenn sie die Hausaufgaben vergessen haben. Aber auch um eigene Fehler zu vertuschen oder um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Hierfür gibt es die verschiedensten Ursachen für das Verhalten von Kindern und den dementsprechenden Umgang damit. Denn nicht jede Lüge sollte hart bestraft werden und nicht jede Verfehlung hat gleich „Therapiebedarf“. Viele Kinder wollen z.B wenn sie neu in die Schule kommen oder wenn sie nach längeren Ferien wieder im Unterricht sind z.B. die Aufmerksamkeit der Anderen haben. Sie erfinden dann meist die tollsten Geschichten, was sie in den Ferien erlebt haben oder preisen Spielsachen als ihr eigen an, welche sie gar nicht besitzen. Manche Kinder lügen aber auch bei schlechten Noten oder Problemen in der Schule. Dies heißt noch lange nicht, dass diese Kinder ein „schlechtes“ Elternhaus haben und sich Mama und Papa zu wenig um die Kinder kümmern (was leider oftmals bei Manchen die erste Annahme ist).  Vielmehr müssen Kinder erst lernen zum einen mit Misserfolg (schlechte Note) aber auch mit den Reaktionen der Eltern (werden Sie schimpfen?) umzugehen. Dies ist ein wichtiger Prozess in dem die Kinder sich selbst besser kennen lernen, aber auch eine Wahrnehmung für das Gegenüber entwickeln. Die Eltern haben zwar oftmals eine Vorbildfunktion im Umgang mit Lügen, sind aber auch der helfende Partner dieses zu bearbeiten und andere Lösungen zu finden. Kinder lernen dadurch auch Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen und auch Frustrationen auszuhalten. Das sind elementare Fähigkeiten für das komplette restliche Leben. Versuchen Sie mit Ihrem Kind im Gespräch heraus zu finden, was die Beweggründe für das Verhalten sind und erarbeiten Sie gemeinsam neue (bessere) Lösungen. Somit bekommt das Kind vertrauen in sich selbst, aber auch in Andere.

Wenn das Fehlverhalten allerdings über einen längeren Zeitraum anhält und es vermehrt auftritt und sich auch nach den Gesprächen nichts grundlegend ändert, können Sie sich immer noch einen fachlichen Rat einholen und schauen, ob die Probleme, die ihr Kind antreibt zu lügen nicht doch tiefer liegen. Hierbei gibt es auch verschieden Elterntrainings, die entweder in Einzel – oder Gruppensitzungen statt finden oder in Eltern-Kind-Sitzungen, bei denen der Therapeut gezielt dieses Verhalten trainiert und Sie somit zeitnah unterstützen kann.

Bei weiteren Fragen steht Ihnen das Team Dr. Frank & Partner jederzeit zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen | Claudia Franz | Dr. Frank & Partner Zürich

One Response to Wenn Kinder lügen, ist das kein Problem sagt Dr. Frank
  1. Mein Sohn ist in der 4 Klasse und in der letzten Zeit lügt er häufiger. Ich bekomme dies dann mit in dem ich mit den Eltern der anderen Kinder in seiner Klasse spreche. Diese Momente sind mir immer sehr unangenehm und ich versuche ,dass es so aussieht, als wüsste ich bereits von dem Steit auf dem Pausenhof, bei dem mein Sohn beteidigt war, oder anderem.
    Ich verstehe nicht warum er mir die Wahrheit nicht sagen kann. Dabei bestrafe ich ihn nie sehr lange oder hart…

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