Das schwere Verbrechen an dem zweijaehrigen James Bulger, durch zwei zehnjaehrige Jungen 1993, zeigt deutlich, an welchen Punkten eine Gesellschaft versagen kann. Fruehe professionelle und unbürokratische Hilfe, waere den beiden Jungen, sowie deren Eltern entgegen gekommen. Die Zivilcourage der 38 Menschen, die den Jungen zuletzt gesehen haben und die in England als die „38 from Liverpool“ in die Geschichte eingegangen sind, haetten dem
Jungen das Leben retten koennen. Der Fall, der in England in den neunziger Jahren zu einer heftigen emotionalen Diskussion ueber den Umgang und die notwendige Hilfe bei Kindern aus schwierigen sozialen Verhaeltnissen gefuehrt hat, stellt sich heute in einer sozial schwachen und weitgehend anonymen Gesellschaft wie etwa Berlin aehnlich dar. Die beiden Kinder Robert Thompson und Jon Venebles, litten unter Schulschwierigkeiten, waren in der Schule nicht integriert und litten zudem an Hyperaktivitaet und Lernstoerungen. Die Mutter eines der Kinder war alkoholabhaengig und mit der Erziehung der Kinder ueberfordert. Gepaart mit dem Glauben der Mutter des kleinen James, ihr Sohn sei in einem Einkaufszentrum sicher, konnte dieses Verbrechen passieren. 38 Menschen, Zeugen der damaligen britischen Gesellschaft, konnten ein derartiges Verbrechen nicht ahnen. Umso wichtiger erscheint es, das niedrigschwellige therapeutische Interventionen wie etwa die Ergotherapie das Fundament herstellen um mit schwierigen Familien zu arbeiten und einen Zugang in oftmals schwierige soziale Systeme, ueber das Kind zu ermoeglichen. Aktuell wird der Fall des kleinen James, weil einer der Taeter, mittlerweile, erneut unter Tatverdacht steht erneut ein schweres Verbrechen begangen zu haben. Dies mit neuer Identitaet und nachdem er aus langjaehriger Haft entlassen wuerde. Auch bei der Betrachtung des Scheiterns dieses Rehabilitationsprozesses, zeigt sich die Notwendigkeit einer direkten, Intervention ueber einen laengeren Zeitraum, von Menschen die wissen, wann gewisse Verhaltensweisen nicht mehr Normgerecht sind, sondern psychologisch auffaellig sind. Hierzu ist unter anderem die ambulante Ergotherapie in der Lage, die „38 von Liverpool“ waren hierzu nicht in Lage..lesen sie hier mehr ueber den Fall http://bit.ly/“

3 Responses to Ergotherapie, Kinderkriminalitaet und Gesellschaft
  1. Ich finde es erschreckend, dass die Gewalt Kindern gegenüber immer häufiger wird. Durch diesen Artikel wird es deutlich sichtbar.

  2. Kriminalität der Kinder und Jugendlichen ist in der Tat ein schwieriges Thema? Ab wann ist man für eigene Taten selbst verantwortlich und ab wann ist das soziale Umfeld mitverantwortlich? In wie fern ist ein junger Krimineller ein Übeltäter und in wie fern ein Opfer? Sind sie krank oder böse? Wo verlaufen die Grenzen? Therapieren oder bestrafen? Kann Straffe eine Therapie sein?

    Ich persönlich würde das so sehen und bin Befürworter von Drillcamps für jugendichen Kriminellen. Wenn die Betroffenen gebrochen sind und etwas gelernt haben halbwegs sozial zu sein, kann man weitere Maßnahmen wie Psychotherapie und Ergotherapie anbieten. Natürlich sollte man auch mit der sozialen Umfeld (Familie) entsprechend arbeiten, weil es wäre alles verloren, wenn die gerade sozialisierten Kinder den alten Muster ausgesetzt werden.

  3. Ich finde es erschrekend wie stark dieser Bereich der Gewalt zunimmt. Es ist ein schönes Beispiel für Zivilcourage was in Liverpool geschehen ist. Ich habe es selber miterlebt, als ich zur Schule gefahren bin und im Bus saß, als ein Rechtsorientierter einen geistig-behinderten Fahrgast stark beleidigte und ihn zwang von seinem Sitzplatz auf zu stehen. Erst traute sich niemand dagegen etwas zu unternehmen, als ich den Herrn zur Rede stellte und er mir unter Androhung von Gewalt gegenüberstand, zeigten auch andere Mitfahrende Courage und standen mir helfend zur Seite. Es ist erschrekend zu sehen wie schwer sich manche Menschen noch tun um Menschen die hilfe brauchen zu unterstützen.

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