Die Klientenzentrierte Gesprächsführung ist eine Therapieform der humanistischen Psychologie. Sie wird auch Gesprächspsychotherapie, non-direktive oder personzentrierte Psychotherapie genannt. Für die zwischenmenschliche Kommunikation findet die non-direktive Gesprächsführung auch außerhalb der Psychotherapie Anwendung, wie zum Beispiel in der Ergotherapie.

Hierfür sollten allerdings einige Parameter erfüllt sein.

1. Kongruenz:

Der Therapeut ist er selbst, ohne sich hinter einer Fassade oder Maske zu verbergen. Sie besagt, dass der Therapeut sich dessen, was er erlebt, deutlich gewahr wird und das ihm diese Empfindungen verfügbar sind, so dass er sie dem Klienten mitzuteilen vermag, wenn es angemessen ist.

Der Therapeut ist spontan in der Interaktion, er gibt freien Einblick in sein Erleben. Das Gespräch wird auf diese Weise zu einer wechselseitigen partnerschaftlichen Interaktion.

  • Hierdurch erfährt der Patient schneller Vertrauen zum Therapeuten und der Patient wird angeregt, auch in seinem Verhalten offener und echter zu sein.

2. Positive Wertschätzung

Der Patient wird von dem Therapeuten akzeptiert und angenommen, unabhängig davon, was der Patient äußert oder wie er sich gibt. Der Therapeut muss aber nicht allem zustimmen, aber der Patient soll spüren, dass eine Meinungsverschiedenheit die Beziehung nicht beeinträchtigt.

Der Patient erfährt anhand von Stimme, Mimik, Gestik und Körperhaltung, dass der Therapeut ihm eine nicht an Bedingungen gebundene Wertschätzung und Anteilnahme entgegenbringt.

  • Dadurch wird dem Patienten gezeigt, dass die Grundbedürfnisse des Menschen akzeptiert und anerkannt werden. Die Grundbedürfnisse werden befriedigt. Der Patient wird dadurch selbst zu einer höheren Selbstachtung gelangen. Angst- und Verteidigungsverhalten werden abgebaut.

3. Einfühlendes Verstehen

Anmerkung: Es sollte auf beide Kommunikationswege geachtet werden. Zum einen der akustische, hiermit sind Gesprächsinhalte gemeint und der visuelle, hier wird auf Gestik, Mimik und die Körperhaltung geachtet.

Der Therapeut versucht sich in das Erleben des anderen einzufühlen. Er bemüht sich, die Gefühle des Patienten zu verstehen und dem Patienten dies möglichst präzise und konkret wiederzugeben. Empfindungen des Patienten, die er selbst vielleicht nur andeutet und nicht in Worte fassen kann, zu konkretisieren und zu verbalisieren.

  • Der Patient erfährt keine Belehrung und  kann so ohne Abwehr über seine Gefühle und Konflikte sprechen. Obwohl der Therapeut keine Ratschläge verteilt, ist er dem Patienten aktiv zugewandt. Der Therapeut/in kann den Patienten über ein wirkliches Verstehen auch viel eher akzeptieren.

Das Gespräch sollte immer kritisch betrachtet werden und inadäquate Äußerungen sollten vermieden werden. Die könnten zum Beispiel sein: bagatellisieren, diagnostizieren, dirigieren, examinieren, sich identifizieren, interpretieren und intellektualisieren.

Wenn diese drei sehr elementaren Parameter eingehalten werden können, dann steht einer gut Kommunikation mit dem Patienten wenig im Weg. Wichtig hierbei ist immer noch die Sympathie, die zwischen zwei Personen besteht und wie diese sich auch auf das Gesprächsverhältnis verhält.

Ich hoffe ich konnte einige Anregungen für dieses Thema schaffen.

Mit freundlichen Grüßen | Benjamin Haverkamp | Dr. Frank & Partner Zürich