Zur den wichtigsten Gaben des Menschen zählt die Beobachtungsgabe. Der Mensch erkundet die Welt, analysiert das, was er wahrnimmt, greift auf seinen aktuellen Wissenstand zurück und beginnt zu begreifen, wie unsere Welt funktioniert. Es entwickelt sich ein bestimmtes Bewusstsein über das, was um uns geschieht.
Die Entwicklung des Kindes ist ein ständiges Erweitern des Wissen und der Erfahrung. Für uns ist das, was das Kind entdeckt trivial und offensichtlich, aber für das Kind sind gerade das revolutionäre Entdeckungen mit denen von Copernicus oder Galileo zu vergleichen. Schon mit 4 Jahren kann man Kinder an bewusste, methodische Beobachtung heran führen.
Wetterbeobachtung ist ein Beispiel, wie Kinder Freude am Beobachten finden könnten. Bevor man mit der Beobachtung loslegt, sollte das Kind dazu durch Eltern animiert werden. Es wäre zu früh über die Ursachen des Wetterwechsel zu sprechen (Hand aufs Herz – da haben wir selbst kaum Ahnung darüber), aber man kann dem Kind bewusst machen, aus welchen Elementen das Wetter besteht (Sonne und Wolken, Regen und Neben, Wärme und Kälte, Wind und Schnee).
Nachdem das Kind ein gewisses Interesse für das Wetter entwickelt, kann man zu den methodischen Beobachtungen übergehen. Am besten eignet sich dazu eine Tabelle, wo wir Spalten einfügen, in dem das zu Beobachtende eingetragen wird (z.B. Temperatur, Regen…). Natürlich wäre es schwierig mit einem Kind Messungen durchzuführen, aber einfache Angaben wie Intensität in zwei oder drei Abstufungen könnte ein Kind schon unterscheiden z.B. kein Wind, leichter Wind, starker Wind (das gleiche für Regen) oder Temperatur: kalt, warm, heiß. Die Zeilen der Tabelle würden dann die Tage sein bzw. für Fortgeschrittene auch die Tageszeiten (Morgen, Mittag, Abend).
In die so gestaltete Tabelle könnte man entsprechende Symbole einkleben, die man entweder selbst erfindet, oder übernimmt aus den Wetterberichten (Zeitung, Internet…). Das einkleben würde die Motivation des Kindes zusätzlich steigern und den spielerischen Faktor erhöhen. Es ist wichtig die Beobachtungen zusammen mit dem Kind durchzuführen und zu besprechen und bei der Tabelle zu helfen. Nicht zu viel abnehmen, eher assistieren und animieren. Als weitere Tipps könnte man noch Sammeln des Regenwassers in einem Glas nennen, um zu verdeutlichen, wie stark es geregnet hatte oder das Bestimmen der Windrichtung anhand einer Windhose oder einer Windmühle.
Sollte das Kind größeres Interesse für die Meteorologie entwickeln, so gibt es im Handel preiswerte Wetterstationen für Kinder mit Anemometer (misst die Windgeschwindigkeit), Windrichtungsgeber, Thermometer, Niederschlagsmessung und Kompass.