Hören, Sehen, Tasten, Schmecken: Die verschiedenen Sinne gelten als Schlüssel zum eigenständigen Handeln. Kinder wählen meist intuitiv Beschäftigungen, die es vor Herausforderungen stellt. Diese Entdecker- und Abenteuerreise beginnt meist im frühen Babyalter. So erzeugt der kleine Josef im Alter von 5 Monaten mit Muttis Schlüsselbund laute Geräusche und erfreut sich an diesem Erfolgserlebnis “Ich kann ein Geräusch erzeugen“. Als Wegweiser für diese Abenteuerreise in die noch unbekannte Umwelt dienen den Kindern dabei zuerst die Sinne. Sie vermitteln den Kindern unzählige Eindrücke und schaffen erste Erfahrungen vom Leben.

TelefonkontaktDie Reize prägen weitere neuronale Verschaltungen im Gehirn und sorgen für die Kontinuität sowie für eine stetige Erneuerung des kindlichen Entwicklungsprozesses. Ein entscheidender Faktor, welcher die permanente Experimentierlust ihres Kindes zu neuen Endeckungsreisen antreibt, ist dabei die kindliche Begeisterungsfähigkeit und Selbstvertrauen. Für die Eltern gilt es deshalb, diese angeborene Fähigkeit ihres Kindes, als wunderbaren Schatz zu betrachten und durch verschiedene Angebote zu fördern. Das Kleinkind hat so die Möglichkeit wie ein Sammler durchs Leben zu gehen, unterschiedliche Eindrücke mitzunehmen und seine verschiedenen Wahrnehmungsbereiche zu schulen.

Diese unbeschwerte Offenheit und einmalige Erlebnisfreude zeigen die Kinder bereits im Babyalter. So verfolgt der 6 Monate alte Josef mit den Augen einen roten Luftballon, der über sein Bett gehalten wird. Auch lauscht er der Musik aus dem Radio und wendet neugierig seinen Kopf zur Geräuschquelle. Diese Offenheit für neue Erlebnisse, Gedanken und Gefühle zieht sich also wie ein roter Faden durch die Entwicklung des Kindes und beeinflusst so den Alltag immens.

Mit dieser noch unvoreingenommenen Haltung spaziert der jetzt 3-jährige Josef mit seiner Mutti am Strand entlang. Er erkennt die Farbe des Meeres, lässt den Sand durch die Hände rieseln, greift zielsicher nach der Muschel und hört das Rauschen der Wellen sowie das Säuseln des Windes.

Viele Eltern fragen sich dabei immer wieder: „Woher kommt diese Offenheit, wieso sind kleine Menschen an so vielem interessiert?“

Die Antwort auf diese endlos erscheinende Frage ist dabei so simpel. Ein Kinderhirn ist noch formbar und wird erst durch Erfahrungen gestaltet. Deshalb braucht das Kind immer wieder neue Erlebnisse und Eindrücke, um dieses noch lückenhafte Erfahrungsspektrum mit Wissenswerten zu füllen. Aus diesem entstandenen Erfahrungsfundus beginnen bereits 3 Jährige ihre Aktivitäten nach eigenem Interesse gezielt auszuwählen.

Für das Erhalten und Fördern von der kindlichen Neugier, der Experimentierlust und Entdeckerfreude ist es wichtig, dass die Eltern dem Kind ein brauchbares Vorbild abgeben. Ein Kind, das zu Hause Menschen erlebt, die neugierig sind, nach Zusammenhängen suchen und gespannt die Welt erkunden, orientiert sich an diesem Vorbild und bekommt dadurch Raum den eigenen Erforschungsimpulsen nachzugehen. Es ist wichtig den Kindern unterschiedliche Medien anzubieten. Nur so kann es beispielsweise erfahren, wie weit seine Kräfte ausreichen, um die Kletterwand zu erklimmen oder wie es den Stift halten muss, damit das Papier mit Farbe bemalen werden kann. Obwohl das Kind ausreichend Spielraum für seine Erkundigungen benötigt, darf die Freiheit jedoch nicht grenzenlos sein. Das heißt, auch kleine Forscher müssen sich an Regeln halten und lernen, dass ihre Freiheiten dort enden, wo der Spielraum anderer beginnt.

Jedem Erwachsenen und Elternteil sollte jedoch klar sein, dass wer positiv gestimmt ist, die Welt entspannter wahrnimmt, geht angstfreier und kreativer an neue Situationen heran und hat so die Möglichkeit seine neuen Erfahrungen bzw. Wahrnehmungen mit positiven Gefühlen abzuspeichern. Dies ist wohl eine gute Basis, um die Welt zu entdecken.