„Liebe Schwester tanz mit mir…“ und „Komm hol das Lasso raus“! Im folgenden Artikel erläutern wir die Verwendung rhythmischer Spiele.

Laut Definition ist Rhythmik ein griechisch vorklassischer Terminus, welcher Gestalt oder Anordnung bedeutet. Erst durch Platon wurde „Rhythmik“ zu einem musikalischem Begriff erklärt. Aristoxenos unterschied Rhythmus in der Sprache, in der Musik und im Tanz. Sprachrhythmus ist hörbar und metrisch fassbar. Musikalischer Rhythmus ist durch motorische Ausführungen am Instrument hör- und sichtbar. Bewegungsrhythmus nimmt räumliche und zeitliche Gestalt an, ist sichtbar sowie akustisch und kinästhetisch wahrnehmbar. Es lässt sich also zusammenfassend sagen, dass Rhythmik, in Form eines Spiels eine Arbeitsweise ist, welche Musik, Bewegung, Sprache beziehungsweise Stimme und Materialien verknüpft und kombiniert.

TelefonkontaktDurch rhythmische Spiele werden Kreativität und Wahrnehmung gefördert sowie die Körperwahrnehmung verbessert. Einzelne Sinnesfunktionen werden sensibilisiert und das Gleichgewicht geschult. Es erfolgt des Weiteren eine Stabilisierung sensomotorischer und perzeptiver Fähigkeiten. Soziale Interaktion kann in einer (Klein)Gruppe entwickelt und verbessert werden. Ebenso werden Koordination von Bewegungsabläufen und eine Steigerung der funktionellen Ausdauer erreicht. Zur Zielgruppe der rhythmischen Spiele gehören hauptsächlich Kinder im Alter zwischen dem dritten und sechsten Lebensjahr. Bei Jugendlichen und Erwachsenen lassen sich rhythmische Handlungen zum Beispiel beim Klatschen zu Queen „We will rock you“ oder beim Kopfnicken zur Melodie im Kopfhörer beobachten. Bei älteren Personen sind rhythmische Spiele beim begleitenden Händeklatschen zu Hansi Hinterseers und Heinos musikalischen Darbietungen zu erkennen. Rhytmische sind also im Umkehrschluss für alle Altersgruppen geeignet.

Man unterscheidet unter anderem zwischen Darstellungsspielen, Singspielen und Liebkosespielen. Darstellungsspiele umfassen Spiele, bei denen – wie der Name schon sagt – etwas dargestellt werden muss, beispielsweise Scharade. Bei Singspielen wird ein Lied gesungen, welches jedoch durch Zusatzaufgaben erschwert wird. Entweder müssen Wörter ausgelassen werden, mal kommen in jeder Strophe neue hinzu. Meistens müssen im Melodietakt oder passend zu den Wörtern bestimmte Bewegungen durchgeführt werden. „Auf der Mauer auf der Lauer“ und „Das Fliegerlied“ sind dafür Beispiele. Liebkosespiele sind Fingerspiele oder Fingertheater wie zum Beispiel bei „Das ist der Daumen“. Das sind Spiele mit oder für Kinder, bei denen kleine Handlungen in der Weise vorgeführt wird, dass die Finger der Hand ähnlich Puppen in einem Theater die Rolle von Personen, Tieren oder Dingen übernehmen. Durch Vorführen der Dialoge, sprachlich erzählend oder beschreibend wird das Gesprochene vom Erzähler – oft in Reimen oder Kinderliedern – verdeutlicht.

Auch Instrumente können und sollten beim rhythmischen Spiel genutzt werden. Natürlich ist das Wissen im Umgang mit bestimmten Instrumenten oder Gegenständen hilfreich bei der musikalischen Begleitung der Handlung ebenfalls hilfreich. Hier kann jedoch auch Hilfestellung geleistet werden ebenso wie auch „Instrumente“ adaptiert werden können, um sie für alle Beteiligten zugänglich machen zu können. Als Instrumente kann nahezu jeder Gegenstand herangezogen werden – hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Es eignen sich jedoch verschiedene Materialien mit unterschiedlichen Beschaffenheiten. Sie sollten durch Farbe, Form und Größe, Gewicht und Geräusch zu Bewegung und schöpferischem Agieren auffordern. Natürlich kann auch Musik benutzt werden um die Rhythmik zu intensivieren. Wie jedes Spiel sollten jedoch auch rhythmische Spiele zunächst angeleitet und durch bestimmte Regeln abgegrenzt werden.