Mit „Spielen“ wird eine der drei grundlegenden Rollen in den theoretischen Grundlagen der Ergotherapie bezeichnet. Spielen ist sehr wichtig für die Kindesentwicklung, da das Kind durch das Spiel die Welt um sich herum wahrnehmen und begreifen kann.
Die „tägliche Arbeit“ des Kindes ist es zu spielen. Infolgedessen verbessert es seine Koordination, seine emotionale Reife und bildet seine sozialen Fähigkeiten und Selbstvertrauen aus. Damit kann es neue Erfahrungen machen und neue Umgebungen erkunden.
Therapeuten nutzen „Spielen“ in der Therapie sowohl für die Einschätzung als auch für die therapeutische Intervention. Aber es gibt Studien, die Bedenken beschreiben, dass Ergotherapeuten „Spielen“ zu wenig in die Praxis integrieren. Der Grund dafür ist die negative Haltung gegen das „Spiel“ und ein starker Fokus auf die Entwicklung von Fähigkeiten (z.B.: Motorik verbessern).
Spielen ist nicht nur für die Entwicklung des Kindes wichtig, sondern auch ein großer Motivationsfaktor in die Therapie zu kommen und aktiv dabei zu sein.
Obwohl „Spielen“ so wichtig ist, soll das Kind auch lernen, konzentriert und aufmerksam auch bei scheinbar langweiligen Aktivitäten zu bleiben. Dann kann der Therapeut ein Spiel auch als Belohnung einsetzen und das Kind motivieren, um fokussiert zu bleiben.
Durch „Spielen“ es ist möglich, die Therapiequalität zu optimieren und dem Kind zu helfen, um schneller und besser zu lernen.
Wie können Ergotherapeuten das Spielerleben verbessern?
Durch die Verwendung von Kugeln, Sand und Wasserspielzeug, Rutschen, Schaukeln, Fingerfarben sowie Magneten können wir Erkundungsspielen fördern. Während des Spiels nutzen Kinder alle ihre Sinne, um etwas zu erforschen, zu entdecken, zu untersuchen und ihre Aktivitäten zu organisieren.
Es ist möglich das Spiel zu verändern, wenn der Therapeut das Kind bittet, eine konkrete Aufgabe zu erledigen (z.B.: Kästen stapeln, Karten mischen, Bälle auffangen). Beim Puzzeln, Perlen- und Schnürbänder erstellen, können Auge-Hand-Koordination, Hand-Hand-Koordination und Geschicklichkeit geübt werden.
Mit Rollenspielen und Fantasie-Spielen können die sozialen Fähigkeiten und das Selbstvertrauen verbessert werden.
Empfehlungen für Spielzeug und Aktivitäten
Für Säuglinge: Rasseln, Mobiles, Spielmatten, Spiegel, Kinderschaukeln, Mundmotorik stimulierendes Spielzeug und quietschendes Spielzeug.
Für Kleinkinder und Vorschulkinder: Klötze, Ringpyramide, Puzzle, Form Sortierer, ziehen- und schieben-Spielzeug, Bälle, Pappbücher, Sand-und Wasserspielzeuge, große Perlen, Bewegungsspiele, Spielzeugautos, Holzbahn und Musikspielzeug.
Für Schulkinder: Bausätze, Bücher, Fahrräder, Rollschuhe, Schlittschuhe, Brettspiele und regelmäßiger Sport (z.B.: Fußball, Schwimmen).
Für Mittelschüler und Jugendliche: Leichtathletik, Bücher, Hobby, Handwerk und Experimentierkästen.
Mit freundlichen Grüßen | Liliana Morgado | Dr. Frank & Partner München