Schlaf bedeutet für Kinder sowohl Erholung als auch Regeneration. Ausreichend Schlaf fördert die Aufnahmefähigkeit am nächsten Tag, zudem verarbeiten Kinder im Schlaf Eindrücke und Lerninhalte, welche über den Tag gesammelt wurden. Gerade deswegen bereitet es vielen Eltern Sorgen, wenn ihr Kind ein unregelmäßiges Schlafverhalten zeigt. Jedoch gibt es bis heute noch keine genaue Definition, was denn eine „tatsächliche kindliche Schlafstörung“ ist. Daher ist es besonders schwer zu sagen, wie häufig Schlafstörungen auftreten und wodurch sie ausgelöst werden.
Viele Kinder zeigen noch über den 6. Lebensmonat hinaus einen unregelmäßigen Schlafrhythmus, was noch keine Auffälligkeit darstellt. Zudem muss bedacht werden, dass das Schlafbedürfnis eines Kindes individuell sehr unterschiedlich ist. Man geht jedoch von folgenden Normwerten aus:
Im ersten Monat: 14,5 Stunden (variiert häufig von 9 – 19 Stunden)
Im ersten Jahr: 14 Stunden (variiert häufig von 11 – 17 Stunden)
Mit fünf Jahren: 11,5 Stunden (variiert häufig von 9,5 – 13,5 Stunden)
Mit 10 Jahren: 10 Stunden (variiert häufig von 9 – 11 Stunden)
Im Kleinkindalter werden Schlafprobleme manchmal von verschiedenen Ängsten (z.B. Angst vorm Alleinsein, Angst in der Dunkelheit) ausgelöst, im Schulalter sind es häufig Schulängste, im Jugendalter ist manchmal ein unregelmäßiger Tages- bzw. Wochenablauf Ursache für einen unregelmäßigen Schlafrhythmus. Dies ist jedoch durchaus alterstypisch und muss nicht zwangsläufig eine Schlafstörung bedeuten.
Hat man das Gefühl, das Kind würde tatsächlich unter einer Schlafstörung leiden, kann ein Schlaftagebuch, in dem man über mind. zwei Wochen den Schlafrhythmus und die Schlafgewohnheiten des Kindes notiert, mehr Auskunft geben. Eine genaue Aussage kann jedoch meist nur eine Untersuchung in einem Schlaflabor treffen.
Um den Schlaf möglichst positiv zu beeinflussen, sollten folgende Punkte beachtet werden:
- Das Zimmer sollte ein angenehmes Klima haben und leicht abgedunkelt sein.
- Viele Kinder schlafen in einem eigenen Bett in der Nähe des elterlichen Bettes besonders gut. Hierbei ist auf eine ruhige Atmosphäre zu achten.
- Geregelte Bettgezeiten ohne zu große Schwankungen
- Kein Stress vor dem Schlafengehen (z.B. durch Fernsehen oder Computer)
- Besprechen eventueller Ängste
- Durch Bettgehrituale (z.B. Geschichte vorlesen, Singen etc.) gelingt es Kindern häufig besser mit dem Tag abzuschließen.
Beachten Sie stets, dass das Bedürfnis nach Schlaf bei Kindern variiert. Ängste sind häufig alterstypisch und auch wichtig in bestimmten Entwicklungsphasen. Ist der Schlaf Ihres Kindes kürzer oder unregelmäßiger als bei anderen, bedeutet das daher nicht zwangsläufig eine Schlafstörung.