Jeder kennt ihn, jeder hat schon mit ihm zu tun gehabt und jeder möchte ihn möglichst schnell wieder loswerden- den Schmerz. Oftmals tritt er nur akut in bestimmten Situationen auf, manchmal jedoch bleibt er über einen längeren Zeitraum und wird zum chronischen Schmerz – weitet sich gar zu einer eigenständigen Schmerzkrankheit aus.

Schmerzen entstehen als Reaktion des Gehirns auf eine Reizung von Schmerzrezeptoren (Nozizeptoren) durch verschiedene äussere Einflüsse (chemisch, physikalisch, mechanisch usw.). Dabei gibt es verschiedene Einteilungen, laut Psychrembel (Klinisches Wörterbuch) wird der Schmerz in Nozizeptorenschmerz, neuropathischer Schmerz und Schmerzen infolge funktioneller Störungen unterteilt.

  • Beim Nozizeptorenschmerz werden Schmerzrezeptoren erregt, wenn Körpergewebe verletzt wird oder eine Verletzung bevorsteht.
  • Beim neuropathischen Schmerz ist die Schädigung des peripheren oder zentralen Nervensystems ursächlich.
  • Schmerzen infolge funktionaler Störungen entstehen nicht durch eine Verletzung, sondern wenn Teilsysteme des Körpers nicht richtig funktionieren. Hierzu gehören beispielsweise auch psychosomatische Schmerzen.

Wie ein Schmerz wahrgenommen wird, ist auch von subjektiven Einflüssen geprägt, d.h. Schmerzen werden von jedem Menschen unterschiedlich wahrgenommen.

Als akuter Schmerz hat dieser erstmals einen Warn- und Schutzcharakter. Er soll auf gefährliche Situationen hinweisen (z.B. heisse Herdplatte) und den Körper vor Verletzungen schützen. Der akute Schmerz ist zeitlich begrenzt.

Der chronische Schmerz hingegen ist sehr langwierig und wird erst nach Monaten als chronischer Schmerz definiert. Dieser kann sich sogar zu einer eigenständigen Schmerzkrankheit ausweiten und hat meist mehrere Ursachen. Eine Schmerzkrankheit bedeutet erhebliche Einschränkungen für die jeweilige Person und deren Lebensqualität – seien es körperliche Einschränkungen und Mobilitätsverlust, wie auch soziale Einschränkungen z. B. Rückzug von Freunden oder Aufgabe des Berufes und somit verbunden auch Auswirkungen auf das psychische Wohlergehen.

Damit es gar nicht erst soweit kommt, ist es wichtig, Schmerzen schnellstmöglich allumfassend zu behandeln und zu reduzieren, sowohl medikamentös als auch über Physio- und Ergotherapie, Psychotherapie usw..

Denn der Schmerz lernt – es bildet sich ein Schmerzgedächtnis. Besteht eine Schmerzreizung immer wieder, verändern sich Nervenzellen und reagieren sensibler auf den Schmerz. Das heisst, eine weniger intensive Reizung reicht aus, um grossen Schmerz auszulösen – der Schmerz chronifiziert sich.

In der Ergotherapie können zur Schmerzlinderung beispielsweise verschiedene Massagetechniken, Entspannungsverfahren sowie Wärme- oder Kältebehandlungen eingesetzt werden. Auch ist es wichtig, den Patienten über das Thema Schmerz aufzuklären. Um eventuelle Verbesserung besser wahrzunehmen kann auch eine Schmerzskala eingesetzt werden. Der Patient kann auch lernen im Alltag vermehrt darauf zu achten, welche Situationen ihm gut tun und welche den Schmerz eher verstärken. Wohlfühlmomente sollten dabei besonders hervorgehoben und wiederholt werden.

Mit freundlichen Grüßen | Judith Batti | Dr. Frank & Partner Zürich