Ein Handicap oder auch Behinderung beschreibt eine körperliche oder geistige Einschränkung, durch die es einem Kind häufig nur begrenzt möglich ist, ohne fremde Hilfe am alltäglichen Leben teilzunehmen.
Von einem Handicap (dt.: Benachteiligung oder Erschwerung) spricht man ebenso, wenn es einem Kind nicht altersgerecht gelingt, in Kontakt mit seiner Umwelt zu treten, Frustrationen adäquat zu verarbeiten oder Vertrauen zu anderen aufzubauen. Dann kann auch von einer Verhaltens- oder tiefliegenden Entwicklungsstörung gesprochen werden.
Doch was tun, wenn ein solches Kind das Schwimmen erlernen möchte? Die „PPKonzepte“ haben es sich zur Aufgabe gemacht, in verschiedenen Kursangeboten, Kinder auch mit schweren Defiziten zu integrieren und ihnen somit die Teilhabe am täglichen Leben sowie eine vielseitige Freizeitgestaltung zu ermöglichen.
Dazu zählt auch die Teilnahme an einem Schwimmkurs. Der Kurs der PPKonzepte verfolgt hierbei das Motto „Schwimmen ohne Barrieren“. In diesem Konzept ist verankert, dass Kinder, die unter erschwerten Bedingungen lernen, die Schwimmtechniken vermittelt bekommen und durch das Medium Wasser Selbstvertrauen entwickeln und soziale Kompetenz entfalten.
Seit nun über einem Jahr konnte das therapeutische Schwimmen im Nordbad der Stadtwerke München angeboten werden. Die kleinen Gruppen fanden dort zweimal pro Woche für jeweils eine Stunde den Raum und die Zeit gemeinsam Erfahrungen zu sammeln und die Freude an der Bewegung im Wasser zu entdecken.
Seit August ist es damit vorbei. Pünktlich zum Ferienstart, wenn Eltern nach sinnvollen Freizeitangeboten suchen, wurde durch die SWM verkündet, dass keine Berechtigung für die PPKonzepte mehr besteht, sich in den Bädern der Stadtwerke aufzuhalten. Grund dafür ist das gleichzeitige Nutzen des Schwimmbeckens durch den Schwimmkurs der SWM. Bisher, seit dem Start des Integrativkurses, führte das Parallelangebot noch nie zu Komplikationen. Die Reaktion der Eltern äußerte sich verständlicherweise in Entrüstung und Kopfschütteln. Ihr Kind, dass bereits bei mehreren regulären Schwimmkursen abgelehnt wurde, findet nun auch dort keine Möglichkeit mehr unter professioneller Leitung das Schwimmen zu erlernen.
Es ist allzu verständlich, dass manche sich sogar diskriminiert und ausgeschlossen fühlen. Schließlich bieten die SWM-Bäder keinen speziell ausgerichteten Kurs unter therapeutischer Begleitung an.
Seither suchen die PPKonzete ein geeignetes Schwimmbecken, in dem sie mit einer Kleingruppe bis zu 8 Kinder und zwei Therapeuten einen integrativen Schwimmkurs ausrichten können.
„Wir freuen uns über jede Anregungen, die wir seitens engagierter Mitbürger bekommen können, um unseren kleinen Teilnehmern ein baldiges Weiterschwimmen zu ermöglichen.“