Kinder und Bewegung, das gehört irgendwie zusammen. Kinder toben, raufen, laufen, springen und ihre Energie scheint unendlich zu sein. Wie verhält es sich aber bei behinderten Kindern? Wenn man an behinderte Kinder denkt, so werden sie meistens mit Rollstuhl und Bett assoziiert oder das sie bloß apathisch in einer Ecke sitzen. Aber auch diese Kinder brauchen Bewegung und sportliche Aktivitäten. Sie möchten etwas erleben und würden gerne sich selbst spüren und eigene Grenzen überwinden.
Für die körperliche sowie die gesamte Entwicklung des Kindes ist Bewegung von besonderer Bedeutung – und zwar bei gesunden wie auch bei behinderten Kindern. Natürlich muss jede Behinderung im Kontext sehr individuell betrachtet werden. Wo liegen die tatsächlichen Grenzen und wie unterscheiden sie sich von den scheinbaren? Auch wenn die motorischen und geistigen Fähigkeiten des Kindes eingeschränkt sind, wird es möglich sein, das Bewegungsangebot aufregend zu erweitern. Es ist eine Frage der individuellen Beratung und Einleitung. Reden Sie ausführlich mit Kinderarzt und Therapeuten, denn diese wird Sie beraten, was auf jeden Fall vermieden werden sollte und was bei einem speziell anfertigten Trainingsprogramm durchführbar wäre. Bei herzkranken Kindern oder Asthmatikern sollte man z. B. eine Überbelastung vermeiden.
Erst vor kurzem konnten wir bei den Paralympics behinderte Sportler bewundern, wie sie leidenschaftlich vom Sportgeist ergriffen über ihre eigenen Grenzen hinausgingen. Da konnte man sehr gut sehen, wie glücklich sie waren dabei zu sein und der ganzen Welt zeigen, dass sie mehr sind als nur bemitleidenswerte traurige Menschen ohne Lust am Leben. In Deutschland gibt es sogar einen Deutschen Behindertensportverband. Nicht jedes behinderte Kind wird Ambitionen entwickeln, zu einem berühmten Paralympioniken zu werden, aber es ist so sehr wichtig, dass der Sport kein Tabu für die Behinderten darstellt. Natürlich werden die Disziplinen oft den jeweiligen Behinderungsarten entsprechend adaptiert, so wird einem blinder Läufer ein Assistent zur Seite gestellt, der ihm die Richtung vorgibt. Menschen mit Prothesen können sprinten und auch im Rollstuhl lässt sich Sport treiben. Es gibt sogar den Blindenfußball, der fast so dynamisch ist wie der gewöhnliche.
Behindertensport durch seine sozialen und spielerischen Aspekte stellt für die Kinder eine angenehme Alternative bzw. Ergänzung zur langwierigen Krankengymnastik dar. Sportlicher Erfolg beeinflusst positiv die Motivation, Selbstachtung und das reguläre Training sorgt für Selbstdisziplin, verbesserte Integration und abwechslungsreiche Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.