Das Symbolspiel ist die Vorstellung, dass ein Gegenstand ein anderes Objekt darstellt. Das Kind funktioniert den Gegenstand um und sieht in ihm etwas, was er gar nicht darstellt. Es ersetzt den Gegenstand durch einen Anderen und stellt sich nicht vorhandene Dinge bildhaft vor. Durch den Spracherwerb wird das Symbol beim spielen verdeutlicht. Der abgebrochene Ast wird durch den Laut ‚Peng-peng’ eindeutig als Pistole erkannt & damit nach bekannten Vorbildern gehandelt. Verschiedene Gegenstände werden an vertraute Handlungen gebunden, dadurch können bereits erlebte Situationen nochmals erlebt und kognitive bzw. emotionale Momente verarbeitet werden.

TelefonkontaktBereits ab dem zweiten Lebensjahr sind Kinder zum Symbol-spielen in der Lage. Zum Beispiel wird ein länglicher Baustein zum Löffel. Das Kind handelt gegen die unmittelbare Wahrnehmung, trinkt beispielsweise aus einer leeren Tasse. Der Gegenstand wird benutzt, weil er etwas darstellt (z. B. Topf) und nicht mehr um ihn zu erkunden und zu betasten. Mit einem Gegenstand wird gespielt, um mit ihm etwas zu schaffen, nicht mehr nur, weil es Spaß macht. Zum Beispiel werden die Blumen mit Wasser gegossen damit sie wachsen und nicht mehr nur weil das „Gepansche“ mit dem Wasser Spaß macht. Das Kind imitiert seine Bezugspersonen (vor allem seine älteren Geschwister und Eltern), versetzt sich aber noch nicht in deren Rollen (z. B. der Mutter, des Vaters). Das erfolgt aber schon im 3. Lebensjahr und wird als Rollenspiel bezeichnet. Diese Spiele sind die erste Form der Nachahmungsspiele, es besteht keine Absprache zwischen den Spielenden. Die Kinder spielen alleine oder nebeneinander, daher sind Spielpartner noch nicht so wichtig. Die Rolle der Spielgefährten können aber auch Puppen und Kuscheltiere (symbolisch) einnehmen, wenn diese an den Mittagstisch gesetzt werden und an der Mahlzeit teilnehmen. Hier kann man auch die anderen Bezeichnungen für Symbolspiel sehr gut nachvollziehen: Fiktions-/ Illusions-/ Fantasie-/ Imaginations-/ So-tun-als-ob-Spiel.

Untersuchungen zeigen, dass jüngere Kinder realitätsgetreue Spielobjekte eher bevorzugen und ältere Kinder eher auf fiktive oder abstraktere ‚Ersatzobjekte’ zurückgreifen. Das lässt sich damit erklären, dass ältere Kinder die Fähigkeit entwickeln sich Gegenstände, Verhaltensweisen und Situationen kognitiv eher vorstellen zu können, da das Abstraktionsvermögen mit steigendem Alter zunimmt. Die Vorraussetzungen für das Symbolspielen sind jedoch das Wissen, was mit einem bestimmten Gegenstand gemacht wird und Fantasie um die Gegenstände umfunktionieren zu können (bzw. Symbole zu schaffen). Weiterhin ist die motorische Fähigkeit mit diesem Gegenstand umgehen zu können Grundlage des Symbolspiels.

Es wäre aber auch zu erwähnen, dass jeder auch bis hin zum Erwachsenenalter, Personen mit Fantasie/Vorstellungsvermögen mit Symbolen agieren, da ohne diese kein Gegenstand für einen anderen benutzt, also auch kein Symbol erschaffen werden kann (z. B. das Improvisieren im Theater, sowie das Feuerzeug zum Flaschenöffner umzufunktionieren).

In der Entwicklung zielt das Symbolspiel darauf hinaus, dass Arbeits- bzw. Handlungsabläufe erfasst und nachgeahmt und Bewegungsmuster und -abläufe entwickelt, sowie verbessert werden. Des Weiteren wird die  Muskulatur geschult und die Koordination trainiert. Zum Symbolspiel kann alles benutzt oder adaptiert werden, da jeder Gegenstand (mit genügend Fantasie und Vorstellungsvermögen) ein Symbol darstellen und jede Situation hergestellt/nachgeahmt werden kann. Nur in den seltensten Fällen muss Anleitung zum Spiel gegeben werden, da immer improvisiert und verändert werden kann.