Es ist zunächst wichtig, dass dem Kind beide Eltern als Bezugspersonen zur Verfügung stehen. Die Eltern dürfen dabei nicht vergessen, auch wenn sie nicht mehr zusammen sind, immer noch die Eltern sind und beide gleichberechtigt verantwortlich sind für die weitere Entwicklung des Kindes.

TelefonkontaktDas Kind soll nicht als Streitmittelpunkt zwischen zwei Eltern entscheiden müssen. Vor allem im Alter von 3 bis 6 Jahren bilden die Eltern und noch andere Personen innerhalb der Familie die soziale Umwelt. In der Interaktion mit ihnen, lernt es sich abzugrenzen, um mit seiner Umwelt in Beziehung treten zu können.

Kinder entwickeln in diesem Zeitalter die Differenzierbarkeit zwischen ihrer und der anderen Umwelt. Das ist wichtig für die Bildung von späteren Beziehungen. Bei einer Trennung der Eltern wird die soziale Umwelt des Kindes verändert. Dies führt dazu, dass es sich verunsichert fühlt, um seine Umwelt zu „erschaffen“ und Beziehungen zu entwickeln.

Folgende Reaktionen können Trennungen bei dem Kind verursachen:

  • Unruhe
  • Verlust gerade erworbener Fertigkeiten und Fähigkeiten
  • Ängstlichkeit bei neuen Situationen
  • Rückzug auf sich selber
  • vermehrte Weinerlichkeit.

Als Unterstützung für das Kind können die Eltern dafür sorgen, dass das Kind jede Bezugsperson in der Woche regelmäßig sieht. Bei getrennt lebenden Eltern ist es wichtig, dass das Kind seinen Vater / Mutter zu Beginn 3-4 mal die Woche für ca. 2 Stunden sehen kann, um die Vertrauensbasis wiederherzustellen. Dabei ist es auch wichtig, dem Kind seine neue Umgebung so gut wie möglich zu vermitteln, indem bekannte Rituale übernommen werden, z.B. vor dem gemeinsamen Essen die Hände zu reichen.

Dadurch wird dem Kind eine gewisse Kontinuität gegeben, d.h. das Kind bekommt eine gewisse Regelmäßigkeit. Es wird ihm dadurch Sicherheit vermittelt, sodass die neue fremde Umgebung für ihn zur Gewohnheit wird. Mit der Zeit wird somit die fremde Umgebung zur vertrauten. Ein häufiger Wechsel von einem elterlichen Haushalt in den anderen ist damit in der Regel auch für kleine Kinder unproblematisch; er wird zur Alltagsroutine. Es kann auch eine gewisse Stabilität in der Eltern-Kind-Beziehung hervorgerufen werden.