Eine weitere Lerntheorie ist das operante Konditionieren, bei dem es vor allem um die Bedeutung der Konsequenzen eines Verhaltens für das Lernen geht.
Edward Lee Thorndike war Professor für Psychologie und führte Experimente durch, welche klären sollten wie sich Verhaltenskonsequenzen auf das Verhalten auswirken. Thorndike sperrte eine Katze in einen Käfig mit vielen verschiedenen Hebeln. Einer dieser Hebel öffnete die Käfigtür. Zunächst versuchte die Katze durch diverse Verhaltensweisen aus dem Käfig zu entkommen. Drückte sie dabei zufällig den richtigen Hebel, konnte sie aus dem Käfig entkommen. Nach mehreren Wiederholungen dieses Versuches, fand die Katze allmählich heraus welcher Hebel der entscheidende war und betätigte nur noch diesen einen Hebel. Die anderen zuvor ausprobierten erfolglosen Verhaltensweisen konnte Thorndike dann nicht mehr beobachten.
Daraus ergab sich folgende Theorie: Ein ursprünglich unbedeutendes Spontanverhalten kann durch eine positive oder negative Konsequenz bevorzugt bzw. vermieden werden. Dementsprechend erhöht eine positive Konsequenz die Auftretenswahrscheinlichkeit eines Verhaltens. Führt ein Verhalten zu einer negativen Konsequenz oder bleibt erfolglos, so wird dieses Verhalten seltener/ gar nicht mehr gezeigt. Thorndike fand weiter heraus, dass bestimmte Bedingungen vorhanden sein müssen, um einen Lernprozess zu erreichen. Eine dieser Bedingungen ist die Bereitschaft zum Lernen, welche nur gegeben ist, wenn ein Bedürfnis vorliegt. Zum Beispiel das Bedürfnis der Katze nach Freiheit oder Futter.
Thorndike stellte weiter fest, dass der Effekt eine wesentliche Rolle spielt. Aus diversen Verhaltensweisen werden auf Dauer nur solche Verhaltensweisen wieder gezeigt, die für den Organismus befriedigende Konsequenzen nach sich ziehen. Auch die Frequenz ist entscheidend für den Lernprozess. Erst wenn das zum Erfolg führende Verhalten mehrmals wiederholt wird, gilt es als
erlernt. Wird das Verhalten nicht geübt und wiederholt wird das Verhalten schließlich wieder abgebaut bzw. verlernt. Diese Lerntheorie kann man einsetzten, um ein Kind welches erwünschte Verhaltensweisen zeigt, wie beispielsweise eigene Wünsche äußern, darin zu bestärken und zu belohnen. Um zu erreichen, dass das Kind diese Verhaltensweise häufiger zeigt.