Jeden Tag hört man von neuen sexuellen Übergriffen bei Kindern und Jugendlichen in den Medien. Immer häufiger wird dabei klar, die Übergriffe finden oftmals im direkten Umfeld der Kinder statt, sei es im Sportverein, im Kindergarten, in der Schule oder selbst im familiären Umfeld. 2010 wurden von einer Kriminalstatistik des Bundeskriminalamts 11867 sexuelle Übertritte an Kindern unter 14 Jahren verzeichnet. Doch die Dunkelziffer ist weiterhin das größte Problem.
Man geht davon aus, dass auf einen bekannten und zur Anzeige gebrachten Fall, 30 Übertritte geschehen, die nie ans Tageslicht kommen. Viele Missbrauchsopfer schweigen aus Angst und Scham und suchen die Schuld bei sich selbst. Doch kann ich meinem Kind klar machen, welche Berührungen oder auch Handlungen vollkommen normal sind ( wie z.B. Haltegriffe im Sportunterricht) und welche Berührungen vollkommen unangebracht sind? Wann und in welchem Rahmen suche ich am besten das Gespräch mit meinem Kind? Wie kann ich ihm das Gefühl vermitteln, dass es mir alles erzählen kann?
Zu aller erst ist es wichtig die Kinder bei einem Verdacht des Missbrauchs zu beobachten und eventuelle Verhaltensveränderungen zu bemerken. Oftmals treten psychosomatische Beschwerden wie z.B. Bauchschmerzen, Ess- & Schlafstörungen aber auch Bettnässen auf. Ebenfalls können auch emotionale Veränderungen wie schnelle Reizbarkeit, starke Stimmungsschwankunge, Rückzug oder Ängste auftreten.
Holen Sie sich bei einem aufsteigenden Verdacht so schnell wie möglich fachliche und emotionale Unterstützung bei Kinder- und Familienberatungsstellen und spezialisierten „Missbrauchs-“ Beratungsstellen
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bevor Sie die Kinder mit Ihrem Verdacht konfrontieren, da sich die Kinder dann schnell in sich zurückziehen und blockieren. Bleiben Sie ruhig und versuchen Sie dem Kind zu zeigen, dass es alles ansprechen kann und Sie ihm alles glauben werden. Kein jüngeres Kind kann sich Lügen über Gewalt und sexuelle Handlungen erfinden, daher oberstes Gebot: Glauben Sie Ihrem Kind, was es erzählt. Desweiteren sollten Sie sich vor der Konfrontation selbst Gedanken machen, ob es eventuell auch andere Erklärungen für das veränderte Verhalten Ihres Kindes gibt und ob Ihr Verdacht wirklich berechtigt ist.
Für mehr Informationen zu Beratungsstellen, Umgang bei einem bestätigten Verdacht, finden Sie z.B. auf der Internetseite der Polizeilichen Kriminalprävention, des Bundesministeriums für Familie und des Bundesvereins für Prävention von sexuellem Missbrauch an Mädchen und Jungen e. V.