Sobald die Kinder größer werden, werden auch die Sorgen der Eltern größer. Man sagt „Kleine Kinder – kleine Sorgen, große Kinder – große Sorgen“. Das zeigt sich auch, sobald ein Kind das erste Mal alleine ohne die Eltern unterwegs ist. Auch wenn es nur zur Oma zwei Straßen weiter ist oder auf den Spielplatz direkt um die Ecke. Die Eltern befinden sich in einem Abnabelungsprozess, sie sollten die Kinder loslassen können, um sie in ihrer Selbstständigkeit zu fördern. Deshalb sollten Kinder auch alleine unterwegs sein. Bringen sie ihrem Kind also bei, wie es sich fremden gegenüber richtig zu verhalten hat. Es besteht immer die Möglichkeit, das sich ihr Kind einmal verläuft, oder von einem Fremden angesprochen werden.

TelefonkontaktZeigen sie ihrem Kind, wie es sich in solchen Situationen verhalten soll. Seien sie dabei aber nicht unnötig angst einflößend, sondern eher warnend. Erklären sie ihm, dass ein Fremder nicht immer böse Absichten haben muss, das Fremde auch nett sein können, allerdings nicht alle.

Wenn sie mit ihren Kind darüber reden (frühestens 3 Jahre) sollten sie genau auf die Wortwahl achten. Ihr Kind hat eine andere Auffassung von Fremder und Gefahr als sie dies eventuell haben. Ein Frau an der Kasse, die freundlich nach etwas fragt, kann erschreckender für ihr Kind sein, als der Nachbar, den es schon häufiger mal im Haus gesehen oder in der Straße beobachtet hat. Falls ihr Kind also einmal alleine unterwegs sein sollte, sollte es wissen, wer vertrauenswürdig sein kann und wen es um Hilfe bitten kann oder wem es besser aus dem Weg gehen sollte. Sagen sie ihm, es soll immer eine Person in Uniform um Hilfe bitten (Polizisten, Postboten, Verkäufer/innen, Wachpersonal, Keller, etc.), oder andere Erwachsene mit Kindern. Machen sie ihren Kind aber auch bewusst, dass es auch NEIN sagen kann, wenn es angesprochen wird. Ihr Kind darf zu allem Nein sagen, was ihm nicht gefällt. Ob es bei der Oma auf dem Schoß ist oder wenn ein Fremder nach dem Weg fragt (was eher seltener der Fall sein wird). Das Nein sollte und muss von den Personen akzeptiert werden. Üben sie die Situationen im häuslichen vertrauten Umfeld und machen sie beispielsweise ein NEIN-Tag. An diesen Tag darf ihr Kind zu allem Nein sagen, was ihm nicht gefällt. Das hilft Ihrem Kind zu unterscheiden, wann sein „Nein“ respektiert werden muss und wann es sich über bestehende Grenzen nicht hinwegsetzen darf.