Hierbei handelt es sich natürlich nicht um eine reale Schlagzeile, sondern um reine Satire. Hier nur ein kleiner Auszug aus diesem Artikel:

„Das dürfte ihm nicht gefallen: Der 22-jährige Sven B. wurde heute zwangsweise in die Psychiatrie eingewiesen, weil er keinen Account bei dem sozialen Netzwerk Facebook hat. Zuvor hatten Freunde die Gesundheitsbehörden alarmiert, weil sie sich wegen des asozialen Verhaltens des jungen Mannes große Sorgen machten.“  (mehr lesen…)

Aber was möchte ich damit überhaupt zum Ausdruck bringen? Hier scheint es noch, dass es sich um Satire handelt, aber schon im März dieses Jahres wurde es Realität.

Der Attentäter war nicht bei Facebook aktiv. Forscher glauben, dass Online-Abstinenz auf Störungen hindeuten kann. In US-Personalabteilungen wird man sogar misstrauisch, wenn Jobbewerber in Sozialen Netzwerken nichts von sich preisgeben wollen.“ (mehr lesen…)

Die Frage die sich in diesen Zusammenhang stellt ist eigentlich, was kann ich Preis geben im Internet und was passiert wenn ich es nicht mache?

Heutzutage gehört es doch zu einem guten sozialen Umfeld, dass ich auch in Facebook Twitter und vielen anderen sozialen Netzwerken aktiv bin. Hier kann ein Außenstehender erkennen wie gut oder auch schlecht jemand vernetzt ist. Aber dies können auch nur Fassaden sein, die aufgebaut werden und mich selbst zu täuschen und mir etwas vorzumachen. Wie wichtig ist es wirklich hunderte von „Freunden“ bei den Netzwerken zu haben?! Kann ich mir dadurch das Selbstwertgefühl aufbauen wirklich jemand zu sein der wertgeschätzt wird in der Gesellschaft. Was passiert wenn diese Fassade irgendwann zusammenbricht und ich jeglichen Kontakt in der realen Welt verloren habe? Und ist es auffällig wenn jemand nicht aktiv ist?

Auf diese Fragen gibt es keine klaren Antworten. Wie in den Artikel des „Tagesspiegel“ scheint es für manche Forscher schon auffällig zu sein wenn sich jemand aus solchen Netzwerken fern hält, aber es gibt auch gegenteilige Beweise und Belege das Menschen ohne solche Accounts zurechtkommen und nicht gleich zum Massenmörder werden.

Diese Fragen und Artikel sollen zum Nachdenken anregen und gerne auch zu einer Diskussion über die Notwendigkeit sozialer Netzwerke. Aber es bleibt definitiv zu sagen, dass ein gutes soziales Netzwerk dem Menschen eine gewisse Stabilität und Sicherheit vermittelt in der er sich wohl fühlt, in der er Freude hat sich zu engagieren und zu bewegen. Ein funktionierendes soziales Umfeld kann in dem Fall auch Gesundheit vermitteln, weil er dadurch Hilfe und Stärke erfahren kann. Er fühlt sich umsorgt und gebraucht. Kann das soziale Netzwerk auch solche ein Gefühl vermitteln oder sollte der Mensch auf sein reales Umfeld mehr Acht geben?

Durch das intakte Umfeld eines Menschen gerät dieser nicht so schnell in ein Ungleichgewicht und kann sich durch die Unterstützung seines Umfeldes wieder ausbalancieren. Bei Menschen, wo eben genau dieses Umfeld fehlt, kommt es schneller zu einem Ungleichgewicht und eventuell zu einem Einbruch in der Gesundheit. Schlimme Folgen wie Depressionen oder soziale Phobien könnten eintreten. In solchen Fällen können therapeutische Institutionen eingreifen und den Menschen helfen dieses Ungleichgewicht wieder auszubalancieren, die richtige Work-Life-Balance zu finden und mit einen ganzheitlichen Ansatz  (180 Grad Modell) auf dieses wichtige Thema zu schauen.

Über eine anregende Diskussion zu diesem Thema würde ich mich freuen.

Mit freundlichen Grüßen | Benjamin Haverkamp | Dr. Frank & Partner Zürich