Ute Schmidt Hackenberg entwarf diese Betreuungsmöglichkeit und Beschäftigungsmöglichkeit speziell für Patienten mit demenziellen Veränderungen.

Wir sind seit über 20 Jahren am MarktDie namensgebenden 10 Minuten sind dabei für die Aktivierung der alten Menschen maßgeblich. Dieser Zeitraum stellt das Höchstmaß dar, indem sich Patienten trotz dementieller Einschränkungen konzentrieren können.

Aufgrund der geringen einmaligen Vorbereitungszeit und der Möglichkeit des Einsatzes in großen Gruppen, ist die 10 Minuten-Aktivierung fester Bestandteil der Ergotherapie in Pflegeheimen.  Die Therapieinhalte sind dabei so vielfältig wie die Hintergründe der jeweiligen Bewohner. Grundlage der Aktivierung ist der Einsatz vertrauter Gegenstände aus der Vergangenheit. Darüber hinaus werden auch thematisch passende Geschichten erzählt, oder altbekannte Volkslieder gesungen. Dadurch werden die Teilnehmer auf allen Wahrnehmungskanälen angesprochen. Zum einen visuell, durch die eingesetzten physischen Medien, und taktil durch das Ertasten derselben. Der Anblick eines trockenen Astes, das Befühlen der furchigen Rinde versetzt den Bewohner zurück zu erlebten Spaziergängen oder getätigten Wanderungen und aktiviert damit das Langzeitgedächtnis.

Deneben gibt es die olfaktorische und gustatorische Stimulierung. Die Nahrungsaufnahme ist auch bei weit fortgeschrittenen Erkrankungen bis zum Endstadium ein mächtiger Trieb über den viel emotionale Zufriedenheit gefestigt und Kommunikation gestartet werden kann.

In der Praxis böte sich hier die Gelegenheit in der Gruppe verschiedene Lebensmittel zu verköstigen und darüber einen Diskurs zu starten.

Zu musischen Inhalten kommen grobmotorische Handlungen für die obere und/oder obere Extremität zum Einsatz. Es wird die Propriozeption und die Muskulatur angesprochen, wodurch insbesondere die Vagilanz der Teilnehmer profitiert.

Praktisch eingesetzt wird die 10-Minuten-Aktivierung folgendermaßen durchgeführt:

Ein Karton zum Thema Winter behinhaltet möglicherweise Tannenzapfen, Tee, Zimt und ein Buch mit Gedichten oder Liedern. Bei der Verwendung der jeweiligen Gegenstände werden die Bewohner nach Erinnerungen gefragt, die sie mit den Gegenständen verbinden, nach Sinneseindrücken die diese Erinnerungen auslösen, ob Geruch, Farbe oder Oberfläche vertraut sind.

Gewonnene Informationen sind überdies für den Biografiebogen des Bewohners oft interssant, da diese oft nur sehr lückenhaft festgehalten werden können.

Mit freundlichen Grüßen | Philipp Henkel | Dr. Frank & Partner München

10 Responses to Die 10 Minuten Aktivierung
  1. Zu diesem Thema schrieb Frau Ute Schmidt Hackenberg folgendes Buch:
    Wahrnehmen und Motivieren: „Die 10- Minuten Aktivierung für die Begleitung Hochbetagter „

  2. Ich denke die die sogenannte 10 Minuten- Aktivierung stellt die Durchführungsphase einer normalen Intervention dar. Außer das hierzu noch die Eingangsphase vorher und eine Abschlussphase danach statt findet.

  3. Ich habe erlebt, dass dementiell stark beeinträchtigte Personen ‚plötzlich‘ auf die ihnen angebotenen Objekte reagierten, sie erkannten und damit agieren konnten bzw. die Verwendung dafür wussten.

  4. Ich habe gute Erfahrungen gemacht beim Anbieten verschiedener Gegenstände. Die Bewohner haben sich die Geschichte des Gegenüber angehört, darauf reagiert und ihren Teil dazu beigesteuert. So waren alle mit dem gleichen Thema beschäftigt und es entstand eine anregende Unterhaltung.

  5. Mit dem Konzept der 10- Minuten Aktivierung wird häufig in Alten- und Pflegeheimen gearbeitet. Es wird oft als sogenannter Lückenfüller eingesetzt, zum Beispiel als Überbrückung wenn alle schon im Speiseraum warten, aber bis zum Mittagessen noch Zeit ist. Es ist für größere Gruppen gut geeignet. Auch ist das Konzept nur für Menschen mit einer Demenz anzuwenden, geistig fitte Senioren fühlen sich dabei unterfordert. Dauer ist tatsächlich nur 10- 12 Minuten. Deshalb empfiehlt es sich nur ein Art von Gegenständen anzubieten. Zum Beispiel eine Kiste mit verschiedenen Wäscheklammern, und jeder Bewohner darf sich eine nehmen.
    Fest ist immer ein Erzählteil, ein motorischer Part und ein Biographieteil.

  6. Auch im Einzelsetting kann man Elemente dieser Methode zum Einstieg gut anwenden im Rahmen einer Biografiearbeit. Die zeitliche Begrenzung kann jedoch in Abhängigkeit von den konzentrativen Fähigkeiten des Patienten stark variieren.

  7. Dieses Verfahren scheint mir geeigneter zu sein für den Bereich der dementiell erkrankten Menschen. Was im Umkehrschluss allerdings nicht bedeuten soll, dass die 10 Minuten-Aktivierung nicht gut ist, sondern an anderer Stelle angebrachter erscheint. Die Menschen sollten gerade in der Phase ihrer Lebens so begleitet werden wie sie es brauchen und so lange wie sie es brauchen.

  8. Das sehe ich auch so Benjamin …. Es geht bei Demenzen Patienten nicht um „10 Minuten“, sondern darum individuell auf sie einzugehen und ihnen eine „Hand zu reichen“ und das solange sie diese benötigen… ( das war nebenbei auch der entstehungsgrund der ergotherapie)

  9. Gibt es auch einen Quellennachweis zu der Frau die das das entwickelt hat ?

  10. Klingt nach einer sehr einfachen methode die Bewohner zu aktivieren, ich kann mir allerdings nciht vorstellen, dass hierfür 10 Minuten ausreichen sollten. Gerade eine Patient mit Demenz ist oft sehr langsam und benötigt merh Zeit und wenn die Aktivierung in der Gruppe stattfindet, kann das bestimmt den Rahmen der 10 Minuten sprengen.

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