Dass der erste Abschied im Kindergarten nicht ohne Tränen ablaufen wird, ist nicht überraschend für die Eltern. Auch sie haben bestimmt Schwierigkeiten loszulassen und das Kind den ersten Schritt in Richtung Selbstständigkeit gehen zu lassen. Die Frage ist dann, wie schaffe ich den Abschied ohne Tränen?
Um dem Problem schon etwas vorzubeugen, sollten Sie den Abschied beüben. Sie können Ihr Kind zum Beispiel stundenweise bei den Großeltern oder oder bei einer Freundin mit Kind abgeben, sodass Ihr Kind und auch Sie die Möglichkeit haben sich schon an die neue Situation zu gewöhnen. Fördern Sie die sozialen Kontakte Ihres Kindes, wenn Sie auf dem Spielplatz sind oder in der Turngruppe, damit es lernt mit andern Kindern umzugehen und Kontakt zu haben.
Es gibt auch zahlreiche Kinderbücher, die Ihnen den Einstieg erleichtern, diese beschreiben genau solche Abschiedssituationen und unterstützen Sie dort in der Erklärung. Aber auch Sie sollten sich die Zeit nehmen sich mit Ihren Kind hinzusetzen und über den Kindergarten zu sprechen. Was erwartet Ihr Kind dort und warum soll es dort überhaupt hin? Erklären Sie es ihm und seien Sie dabei offen und ehrlich. Beschreiben Sie den Kindergarten, was Ihr Kind dort alles Schönes machen kann, aber nicht zu übertrieben positiv, damit Ihr Kind später nicht enttäuscht ist über die Situation im Kindergarten. Es hilft auch schon Ihr Kind an den Kindergarten zu gewöhnen, wenn Sie die Sachen, die Ihr Kind für den Kindergarten braucht gemeinsam einkaufen. Es soll selbst entscheiden, welche Farbe und Form die Brotdose hat oder welches Motiv auf dem Turnbeutel ist. So ist es mit den Sachen vertraut und ist hier schon in seinem Selbstwert und Selbstbewusstsein bestärkt.
Sobald Sie dann genau wissen in welchen Kindergarten Ihr Kind ein Platz bekommt, sollten Sie öfter einmal hierher fahren und dem Kind zeigen, wo es sein wird. Auch an Tagen der offenen Tür nutzen Sie die Gelegenheit und besuchen Sie den Kindergarten. Sammeln Sie möglichst viele Erfahrungen und Eindrücke mit Ihren Kind zusammen über den neuen Kindergarten.
Sobald Sie dann Ihr Kind zum Kindergarten bringen möchten, sollten Sie sich ausreichend Zeit nehmen, damit Ihr Kind nicht unter Zeitdruck gerät. Auch sollten Sie Ihr Kind in die Planung der Brotzeit miteinbeziehen, fragen Sie was es essen möchte und worauf es Hunger hat. Dann sollte Sie zu Beginn der Bringzeit kommen, weil dann bleibt ausreichend Zeit sich an alles zu gewöhnen und oftmals sind auch noch nicht so viele Kinder dort. Hilfreich ist auch oft ein Kuscheltier mitzugeben, Ihrem Kind fällt der Abschied dann leichter. Halten Sie immer engen und intensiven Kontakt zu den Erzieherinnen. Erkundigen Sie sich wie sich Ihr Kind nach der Trennung verhält und fragen Sie auch ruhig nach Erfahrungen, die die Erzieherinnen mit anderen Kindern gemacht haben. Vor allem sollten Sie aber konsequent sein, wenn Ihr Kind in den Kindergarten soll, damit es nicht merkt, dass Sie es in der Hand hat und Sie sich auf Kompromisse einlassen.
Lassen Sie sich mit der Eingewöhnung Zeit, oft dauert es länger als man sich dafür eingeplant hat.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen einige hilfreiche Tipps geben.