Es ist bald wieder so weit- die Einschulung steht vor der Tür. Bei den sogenannten „Kann-Kindern“ stehen viele Eltern vor der wichtigen Entscheidung: Einschulung oder noch ein Jahr im Kindergarten lassen. Die „Kann-Kinder“ sind diejenigen, die nach dem Einschulungsstichtag geboren wurden.
Die Stichtage richten sich nach den jeweiligen Bundesländern. In den meisten Bundesländern ist es der 30. Juni. Wer also vor diesem Stichtag sein sechstes Lebensjahr vollendet hat, muss ab dem Sommer in die Schule gehen. Bei den Kindern die danach geboren wurden, können müssen aber nicht eingeschult werden.
Was soll ein schulreifes Kind können?
- Sich selbstständig an- und ausziehen
- Eigenständig auf die Toilette gehen
- Sich ohne Schwierigkeiten von den Eltern trennen
- Sprechen, eine kurze Geschichte nacherzählen
- Eigene Wünsche äußern, aber auch zurückstellen
- Eine gute Frustrationstoleranz
- Eine adäquate Konzentrationsdauer
- Ca. eine Schulstunde stillsitzen
- Einfache Formen, Zahlen und Buchstaben mit einem Stich nachfahren
- Mit der Schere und Klebstoff umgehen
Eltern die vor der Entscheidung stehen und sich unsicher sind, ihr Kind einschulen zu lassen oder nicht, können dies durch einen Schuleignungstest abklären lassen. Die Schuleignungstests werden unter anderem von Erziehungsberatungsstellen durchgeführt. In den Test bewerten Psychologen verschiedene Kriterien, beispielsweise wie sich die Kinder beim Spielen verhalten, ob und wie weit sie zählen können, wie die Kleinen malen und andere Fähigkeiten.
Laut Oliver Steinbach sind nicht die intellektuellen Leistungen ausschlaggebend, sondern die sozialen Fähigkeiten. Denn sich in einer Gruppe von mehr als 25 Schülern durchzusetzen, ist für manche Kleinen eine große Herausforderung. Da bedarf es eines gewissen Selbstbewusstsein, Selbstständigkeit und Frustrationstoleranz. Der baldige Leistungsdruck stellt viele Kinder vor großen Hürden.
Nach Erfahrungsberichten von Lehrern und Psychologen, benötigen oftmals die Jüngeren die gesamte vorgegebene Zeit zur Bewältigung einer Aufgabe, im Gegensatz zu den älteren Schülern, die sich eine kurze Pause nehmen können.
Aber nicht nur der Schuleignungstest kann die Entscheidung vereinfachen, auch ist es wichtig mit den Erzieherinnen zusammenzuarbeiten. Sie haben die Kinder ein paar Jahre in ihrer Entwicklung begleitet und können beurteilen, wie es im Grob- und Feinmotorik, sozial Kompetenz und Konzentration steht. Ebenso ist die Meinung des Kindes von großer Bedeutung. Möchte es denn überhaupt schon in die Schule oder fühlt es sich dieser Aufgabe noch nicht gewachsen?