Um den Umfang der krankheitsbedingten Störungen zu bestimmen und den Fortschritt der therapeutischen Maßnahmen einzuschätzen, verwendet man in der Ergotherapie verschiedene Testverfahren. Die Tests sind in der Befundung unerlässlich und auch in der interdisziplinären Kommunikation sehr hilfreich.

Der Allensbacher Feinmotoriktest (auch AFM genannt) ist ein nicht validierter Test zur Abtestung der feinmotorischen Fähigkeiten und wurde von Bruno Neidhart  1992 entworfen und 2002 überarbeitet.

Der Test wird angewendet vor allem bei erwachsenen Patienten mit leichten bis mittleren Störungen der Feinmotorik mit neurologischer Symptomatik (Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma, Parkinson, Multiple Sklerose) und weiteren Krankheitsbildern, die die Feinmotorik beeinflussen.

Die Mindestvoraussetzungen für diesen Test sind:

  • Öffnen und Schließen der Hand
  • Opposition mindestens in den Fingern D1, D2
  • wenigstes angedeutete Pronation und Supination (Einwärts- und Auswärtsdrehung der Gliedmaßen)

Der den Test durchführende Therapeut sollte mit feinmotorischen Störungen vertraut sein. Es wird standardisiertes Material benutzt, was zur höheren Qualitätssicherung beiträgt.

Der Test besteht aus 31 unterschiedlichen Aufgaben aus 15 Sachgebieten, wie z.B. Zeitungsseiten umblättern, in Streifen reißen und zur Kugel rollen oder Knöpfe Öffnen und Schließen. Es werden auch Flächen ausgemalt und es wird geschrieben. Der Test nimmt 60 – 90 Minuten in Anspruch, was natürlich individuell von den Ausprägungen der motorischen Störungen abhängig ist. Man darf ihn auch in zwei Sitzungen durchführen.

Mit freundlichen Grüßen | Christian Rössle | Dr. Frank & Partner Berlin