Bei Neurodermitis steht die juckende, trockene und schmerzende Haut im Vordergrund. Der Juckreiz führt zu einem ständigen Kratzen und dies widerrum zu offenen Hautstellen, welche sich schnell entzünden und Schmerzen hervorrufen können. Die Behandlung von dieser nicht ansteckenden chronischen Hautkrankheit ist vielschichtig, wie wir Ihnen im folgenden Artikel erklären:
Zum einen ist die Hautpflege von Bedeutung: Es sollten bei trockener Haut rückfettende Cremes (mit Zink, Nachtkerzenöl, Johanniskraut, Arganöl, Dexpanthenol, Harnstoff u.a.) und Bäder (Öl- und Solebäder) verwendet werden, bei nässender Haut sollten wasserhaltige Cremes verwendet werden. Grundsätzlich sollten die Waschlotions ph-neutral und seifenfrei sein und sollten zusätzlich möglichst keine den Hautschutzmantel zerstörenden Substanzen, wie Parfüm, Alkohol und Konservierungsstoffe enthalten. Es sollten auch Sauna- und Schwimmbadaufenthalte reduziert werden. Auch die Waschmittelauswahl und der Verzicht von Weichspüler ist bei Neurodermitis zu berücksichtigen, da Rückstände in der Kleidung den Juckreiz verstärken bzw. auslösen können.
Auch die Auswahl von Kleidung ist zu berücksichtigen, hierbei gilt, dass es nicht nur auf die Materialien ankommt, sondern auch auf Farbstoffe und chemischen Stoffe, leider werden diese insbesondere in Niedriglohnländern verwendet. Vorrangig sollten Baumwoll-, Leinen- und Hanfstoffe getragen werden, welche atmungsaktiv und reizarm sind.
Die Behandlung mit UV-Licht (nicht bei Kindern unter 10-14 Jahre anwendbar) ist ein weiterer Punkt in der Neurodermitisbehandlung. Die Symptome treten verstärkt in der Winterzeit auf, ungeschützte Sonnenbäder sollten auf Grund der hautreizenden Wirkung vermieden werden. Eine neue spezialisierte Methode ist die Dermodyne- Lichttherapie, welche bereits bei Säuglingen angewandt werden kann. In Kombination mit Meerwasserluft führt dies häufig zu einer dauerhaften Verbesserung, da die Mineralien eine entzündungshemmende Wirkung haben. Hierzu sind Aufhalte an der Nord- oder Ostsee, sowie dem toten Meer hilfreich, alternativ hat Thermalwasser und Solebäder eine ähnliche Wirkung.
Auch Nahrungsmittelallergien können Krankheitsschübe begünstigen, dies ist jedoch individuell sehr unterschiedlich. Generell scheinen besonders Nahrungsmittel mit allergenem Potential wie Hühnerei, Nüsse, Kuhmilch, Soja, Weizenmehl, Fisch, sowie Konservierungsstoffe und Chemikalien sich ungünstig auf die Neurodermitis auswirken. Zum anderen sind Nahrungsmittel mit hohem Histamingehalt wie Erdbeeren, Tomaten, Kakao und Zitrone häufig ein Auslöser für den Juckreiz.
Auch die Auswirkungen von Stress führen bei Neurodermitikern zu einer Verschlechterung, daher ist die Stressvermeidung und die adäquate Bewältigung von Stress ein wichtiger Punkt in der Neurodermitisbehandlung.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen die Komplexität der Neurodermitisbehandlung verständlich machen und Ihnen einen Einblick geben über weitere Therapien neben der medikamentösen Behandlung, wo vorrangig Cortison, Antihistaminika, Antiallergika, Antibiotika bzw. Antimykotika zum Einsatz kommen.