Im folgenden Artikel sprechen wir über das menschliche Belohnungssystem sowie die Auswirkungen bei Kindern.
Das mesolimbische System sitzt tief im menschlichen Hirn und ist an vielen emotionalen Prozessen, wie z.B. für das Empfinden von Freude, beteiligt. In dieser Hirnregion wird der Neurotransmitter Dopamin, das sogenannte „Glückshormon“ ausgeschüttet, wodurch die Hirnregion als das Belohnungszentrum bezeichnet wird.
Die Ausschüttung von Dopamin im Gehirn führt also zu einem Glücksgefühl. Ausgelöst wird eine solche Reaktion z.B. durch den Verzehr von Schokolade, durch gemeinsames Lachen oder auch durch erlebten Erfolg.
Besonders im Lernprozess spielt das mesolimbische System eine sehr große modulierende Rolle. Durch die enge Verbindung mit dem limbischen System verstärkt es dessen Empfindungen zusätzlich. Dies speichert das Gehirn als eine positive Verstärkung eines Verhaltens ab; es entsteht das Belohnungslernen durch intrinsische Motivation.
Was bedeutet das für das Lernen eines Kindes in dessen Entwicklung?
In der Regel lernt ein Kind bis zur vierten Klasse Lerninhalte nur bedingt durch Aktivierung des mesolimbischen Systems. Es lernt aufgrund des Lobes der Eltern, der Erzieher im Kindergarten oder aufgrund der Anerkennung der Lehrerin in der Schule. Die Bestätigung, die es daraus zieht, ist ebenso eine Verstärkung wie die oben beschriebene Bestärkung durch das mesolimbische System. Das Zusammenspiel dieser Faktoren bewirkt die Freude am Lernen und somit ein effektiveres Speichern vom Erlernten.
Das Erlernte bezieht sich hierbei nicht nur auf kognitive Elemente, sondern auch auf den Lernerfolg, der Entsteht, wenn ein Fußball getroffen wird, ein Klettergerüst erklimmt wird, oder wenn es dem Kind gelingt, still am Tisch sitzen zu bleiben.
Was ist, wenn das mesolimbische System nicht ergänzend hinzu wirkt?
Solchen Kindern gelingt es aufgrund der mangelnden Ausschüttung von Dopamin häufig nur sehr schwer, sich über Erfolge zu freuen. Sie lernen nicht so effektiv, da Sie den Erfolg und das Lob deutlich schwerer annehmen können, da die intrinsische Bestätigung fehlt. Ein Mangel an der Ausschüttung von Dopamin im Kindes- und Jugendalter können laut neusten Studien auch z.B. Irritationen im emotionalen Befinden, in einer verringerten Konzentration und Wachheit haben.