Das Bobath-Konzept ist ein therapeutischer und pflegerischer Ansatz für Patienten die unter Erkrankungen des zentralen Nervensystems leiden. Es wurde Mitte der 90er von der Physiotherapeutin Berta Bobath und ihrem Ehemann, dem Neurologen und Kinderarzt Karel Bobath entwickelt.
Merkmal dieser Therapie ist nicht das isolierte Betrachten des Betroffenen, sondern die ganzheitliche Sichtweise unter Berücksichtigung der individuellen Lebensumstände. Im Unterschied zu anderen Therapiekonzepten gibt es im Bobath-Konzept keine standardisierten Übungen, sondern es stehen individuelle und alltagsbezogene therapeutische Aktivitäten und Interventionen im Vordergrund. Die Bobath-Therapie nimmt Bezug auf die menschliche Entwicklung, die durch das Zusammenwirken sensomotorischer, emotionaler und geistiger Komponenten in der Auseinandersetzung mit dem sozialen und gegenständlichen Umfeld gekennzeichnet ist.Das Bobath-Konzept bei Kindern umfasst alle Altersgruppen vom Säugling bis zum Jugendlichen. Die Schwerpunkte der Behandlung liegen bei Kleinkindern im Bereich der:
- Körperwahrnehmungsstörungen
- Körperschiefhaltungen (Asymmetrie)
- Entwicklungsstörungen
- Muskeltonusstörungen (erhöhte oder zu niedrige Körperspannung)
- neurologische Schädigungen wie Paresen und Spastiken.
Nach dem Kleinkindalter kommen noch Fehlhaltungen und Fehlbelastungen (Skoliosen) sowie Gleichgewichtsprobleme hinzu.
Beispiele für Ziele der Behandlung nach dem Bobath-Konzept:
- Erweiterung der Handlungskompetenz und größtmöglicher Selbständigkeit im Alltag und die Verbesserung der dafür nötigen Funktionen.
- Das Kind in der Entwicklung seiner individuellen Persönlichkeit und seines Wohlbefindens zu unterstützen.
Die Zusammenarbeit aller Beteiligten hat einen hohen Stellenwert. Darunter ist das partnerschaftliche Miteinander zwischen Kind, Familie, Therapeuten, Lehrern und Erziehern zu verstehen.
Das Bobath-Konzept beinhaltet interdisziplinäre Zusammenarbeit für das Kind und die Familie. Dies kann heißen, dass verschiedene Berufsgruppen mit dem Kind und der Familie direkt arbeiten bzw. jeweils zur Beratung hinzugezogen werden oder berufsspezifische Schwerpunkte in die Therapie einfließen.
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