Wie kann ich meinem Kind etwas beibringen und es erziehen? Es ist so, dass der Mensch bestimmte Dinge sehr schnell lernt durch Assoziationen. Diese Zusammenhänge werden auch nur dann geknüpft wenn zwei oder mehrere Ereignisse zeitlich oder räumlich nahe beieinander liegen. Psychologisch gesehen gibt es zwei Arten, um diese geistigen Verbindungen herzustellen.

TelefonkontaktDie erste ist die Klassische Konditionierung, bei der eine Verknüpfung zwischen zwei oder mehreren Reizen hergestellt wird. Das klassische Beispiel hat der Physiologe Iwan Pawlow aufgestellt. Bei einem Hund fängt schon bereits beim Anblick einer fütternden Person verstärkte Speichelproduktion an. Diese Person wird nun durch eine Glocke ersetzt, die Glocke ertönt bevor der Hund sein Fressen bekommt. Nach einer bestimmten Anzahl Wiederholungen dieses Vorgangs, tritt bereits schon beim Ertönen der Glocke eine verstärkte Speichelproduktion ein, selbst wenn dem Hund nach der Glocke kein Fressen gegeben wird. Der Hund hat gelernt wenn die Glocke ertönt gibt es Fressen, die Folge ist erhöhter Speichelfluss. Diese Reaktion auf die Glocke erlischt jedoch nach einer gewissen Zeit wenn immer nur die Glocke ertönt ohne das Folgen von Fressen.

Doch eine bereits erlernte Sache kann schnell wiedererlernt werden. So kann es aber auch passieren dass eine erloschene Verknüpfung spontan, ohne einsetzen der Reize, wieder reaktiviert wird, doch diese Reaktivierung ist meist nicht von langer Dauer und meist kurz nach einsetzen der Reaktion wieder erloschen. In der heutigen Umwelt gibt es so viele Reize das Experten sie in zwei Gruppen einteilen, so gibt es appetitive und aversive Reize. Appetitive Reize ziehen Personen an, zum Beispiel das ertönen der Hupe des Eiswagens, und aversive Reize stoßen Personen ab, zum Beispiel ein rotes Warnschild. Bei den aversiven Reizen gibt jedoch noch eine eher unschöne Besonderheit, so kann mit einer Reaktion auch ein negatives Gefühl erlernt werden. Dies tritt meist dann auf wenn der aversive Reiz sehr intensiv ist und es kann für das Erlernen auch schon ausreichen ein einziges Mal diesem Reiz ausgesetzt wurden sein.

Ein Beispiel dafür wäre ein schwerer Autounfall, was bei betroffenen Personen eine Angstreaktion und sogar Panikreaktionen auslösen können, wenn sie wieder in ein Auto steigen.

Die zweite Konditionierung ist die Instrumentelle Konditionierung. Hierbei geht es um das Lernen aus einer Reaktion und ihrer Konsequenzen. Diese Methode findet bei Kindern sehr häufig Anwendung. Die Reaktionen werden jedoch nicht durch Reize ausgelöst, eher geht es hier um Reaktionen die bereits vorhanden sind und nur wiederholt werden. So ist es ja bei Kindern ab einem bestimmten Alter normal die sie sich Dinge von anderen abschauen(sie sich aneignen und ab diesen Zeitpunkt vorhanden sind) und diese wiederholen. Erst aus der Konsequenz der Eltern lernt das Kind. So können die Eltern mit Hilfe von positiven oder negativen Konsequenz das zukünftige Verhalten des Kindes steuern. Die Konsequenzen werden hier auch als Verstärker bezeichnet, denn hiermit können die Reaktionen des Kindes verstärkt oder unterdrückt werden. Es gibt vier verschiedene Klassen der Verstärkung:

  • Positive Belohnung: Man gibt dem Kind positive Reize wie Lob oder Süßigkeiten.
  • Negative Belohnung: Man nimmt dem Kind negativen Reize weg wie aufheben des Hausarrestes.
  • Positive Bestrafung: Man gibt dem Kind negative Reize wie Strafarbeiten
  • Negative Bestrafung: Man nimmt dem Kind positive Reiz weg wie Verbot mit Freunden treffen

Eine Erziehung bei der man nur Bestrafungen benutzt wird auf längere Dauer nicht erfolgreich sein. Es hat sich herausgestellt wenn man bestimmte Reaktionen hervorrufen oder stabilisieren will positive Verstärkungen besser wirken. Negative Verstärkungen eigenen sich wiederum besser um Reaktionen zu unterdrücken.