Louise ging gerne in die Schule bis zu einem scheinbar normalen Tag. Sie weigerte sich mit Weinen und Schreien gegen den Schulbesuch, wollte sich nicht mehr von der Mutter trennen und rief täglich von der Schule an und ließ sich von der Mutter abholen. Was tun in dieser Situation?
Auf die Schule bezogene Ängste werden unter dem Begriff der Schulangst zusammengefasst:
- die Schulverweigerung (oder auch Schulschwänzen) tritt häufig in der Pubertät auf um die Eltern auszutesten und um durch erste Mutproben in der peer group seine Identiät zu festigen. Diese Schulverweigerung hat jedoch meist keine Ängste als Ursache.
- die Prüfungs- und Leistungsangst ist meist aufgrund zu hoher Ansprüche der Eltern an das Kind oder des Kindes selbst. Dieses rutscht durch den erhöhten Leistungsanspruch schnell in eine „Spirale der Angst“, die nur schwer zu durchbrechen ist und bis zu Schlaflosigkeit und Depression führen können. Das Kind kann Mißerfolge und Erfolge nur bedingt einschätzen und zeigt schnell Zeichen des Versagens.
- Eine weitere Angst kann außerdem aus Gewalt und Mobbing in der Schule resultieren. Hierbei ist besonders wichtig, dass Kind ernstzunehmen, die Themen zu besprechen und das Kind zu bestärken. Das Kind muss aber hier außerdem vor Übergriffen geschützt werden, da sich ansonsten eine soziale oder emotionale Störung entwickeln kann.
- die Schulphobie hingegen ist eine klare Verweigerung der Schule. Diese ist aber meist nicht auf die Schule bezogen, sondern ist eher in Verbindung mit der sozialen Konstellation der Familie und der Familiendynamik in Verbindung zu bringen. Sie ist eng verknüpft mit der Trennungsangst, da sich die Kinder häufig nicht von der Mutter trennen können.
Die Schulangst äußert sich bei vielen Kinder in psychomsomatische Beschwerden wie Bauchschmerzen, Kopfweh oder Übelkeit, können aber bis zu Fingernägel kauen, Einnässen oder Schlaflosigkeit führen.
Bei allen diesen Teilbereichen der Schulangst ist es wichtig, sich Hilfe zu holen. Ein ausführliches Gespräch mit dem Kind ist das A und O. Weitere Schritte wären dann mit der Lehrerin zu reden oder sich auch mit anderen Eltern kurz zu schließen. Bei schwerer Schulangst ist es eventuell auch notwendig einen Kinder- und Jugendpsychiater zu Rate zu ziehen.