Als „freies Spiel“ bezeichnet man in der Pädagogik das Spiel eines Kindes, das nicht explizieten Regelvorgaben unterliegt. Zudem wird das Spiel ohne das Zuwirken von Eltern, Erziehern etc. vom Kind frei gestaltet und entwickelt.
Inzwischen ist bekannt, dass das freie Spiel eine sehr hohe Bedeutung für die normale Entwicklung eines Kindes einnimmt. Die Fähigkeit dafür ist jedem Kind genetisch angeboren und ist bereits im Alter von wenigen Woche zu beobachten, wenn aus den reflexartigen Bewegungen des Babys ein gezieltes Greifen wird. Von simplen Greif- oder Wurfspielen werden immer komplexere Spielabläufe entwickelt, sodass bereits Kinder mit drei Jahren mit Elementen experimentieren. Durch diese freie, kreative Gestaltung entwickelt sich die Motorik, die Imagination und später bildhaftes und symbolisches Denken, was die Grundvoraussetzung für den Erwerb von Kulturtechniken bereitstellt. Durch die Auseinandersetzung mit auftretenden Schwierigkeiten und die ständigen Erfolgserlebnisse durch das Lösen von Problemen setzen die Grundlagen für eine adäquat entwickelte Leistungs- und Lernmotivation.
Das freie Spiel muss zwangsläufig auch nicht nur in der Einzelsituation stattfinden. Gerade wenn das Spiel mit anderen Kindern gesucht wird (z.B. beim Rollenpiel „Familie“ oder „Kaufladen“) werden soziale Kompetenzen wie Einfühlungsvermögen, Durchsetzungs- und Konfliktfähigkeit oder auch der sprachliche Ausdruck verbessert.
Es wird also deutlich, dass für die Entwicklung einer Intelligenz neben gezielten und begleiteten Spielangeboten auch das Freispiel unterstützt werden muss. Hierfür ist natürlich ein störungsfreier Raum notwendig, welcher sowohl anregend aber nicht reizüberflutet ist, um selbstständig erforscht und gestaltet werden zu können. Es lernt hierdurch aus dem Nichts etwas zu erschaffen, Probleme alleine zu lösen, seine Umwelt und sein Weltbild zu ordnen.