Auch tonische Labyrinthreflex (auch TLR genannt) gehört zu den frühkindlichen Reflexen. Er wird durch innere Reize und durch bestimmte Körperstellungen ausgelöst. Das in der Bezeichnung des Reflexes beinhaltete Wort „Labyrinth“ bezieht sich auf das Gleichgewichtsorgan im Innenohr, welches durch Kopfbewegungen stimuliert wird. Es gibt zwei Arten von TLR:

TelefonkontaktTLR vorwärts:

Wenn das Baby den Kopf nach vorne beugt, nimmt der Körper die fötale Beugehaltung ein: Arme und Beine sind vor dem Rumpf gebeugt, die Wirbelsäule rundet sich.

TLR rückwärts

Wenn der Kopf des Kindes in Rückenlage nach hinten fällt, strecken sich die Beine und die Wirbelsäule. Die im Ellenbogengelenk gebeugten Arme werden nach außen geführt, die Schulterblätter werden zusammengedrückt

TLR vorwärts sollte zwischen 3. und 4. Lebensmonat integriert werden, TLR rückwärts integriert sich allmählich von der 6. Lebenswoche bis zu dem 2. Lebensjahr. Wenn der TLR persistierend (also nicht integriert) wird, so hat das negative Auswirkungen auf das vestibuläre System und auf den Körpertonus des Kindes.

häufige Beobachtungen bei Kindern mit persistierenden TLR:

  • Kind hat Abneigung gegen sportliche Aktivitäten
  • Zehenspitzengang entwickelt sich
  • Probleme beim Gleichgewicht, Höhenangst
  • Konzentrationsstörungen, Schusseligkeit, Orientierungsprobleme
  • Schulische Probleme bei Mathematik und Grammatik
  • Hypotone Körperhaltung
  • Probleme mit der sensorische Integration