Dieser Artikel ist eine Fortsetzung des bereits erschienenen Artikels ”Wie kann man mittels Ergotherapie das Schriftbild des Kindes verbessern?”. Die Stifthaltung ist ein wichtiges Thema, weil Kinder verschiedene Schreib- und Malmittel täglich verwenden. Man kann die Stifthaltung in drei verschiedene Kategorien einteilen:
- rudimentäre Stifthaltungen
- ungeübte Stifthaltungen und
- geübte Stifthaltungen.
Die verschiedenen Stifthaltungskategorien sind freie Übersetzungen aus dem Finnischen.
Zuerst greift das Kind den Stift mit der ganzen Hand, der Arm ist meistens in Pronation gedreht und das Kind malt von dem Schulter- und Ellbogengelenk aus. Die Bewegungen sind noch nicht im Handgelenk und in den Fingern isoliert, und der Ellbogen bleibt meistens nicht auf dem Tisch. Zur rudimentären Stifthaltung gehören auch ein Griff mit gestrecktem Zeigefinger am Stift und der Pinselgriff. Diese rudimentären Stifthaltungen sollte sich bis zum 4. Lebensjahr wegentwickelt haben.
Danach folgt eine ungeübte Stifthaltung. Das Kind hat den Arm auf dem Tisch gestützt und kann dadurch den Stift besser führen. Zu den ungeübten Stifthaltungen gehören der statische Drei-Punk-Griff und Vier-Punkt-Griff. Beim statischen Drei-Punkt-Griff hält das Kind den Stift mit Daumen und Zeigefinger und die Stiftführung kommt von Handgelenk und vom Ellbogen aus.
Wenn die Stifthaltung sich zur geübten Stifthaltung entwickelt hat, hält das Kind den Stift zwischen Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger. Das wird als dynamischer Drei-Punkt-Griff bezeichnet. Der Arm ist in Pronation und das Kind hat isolierte Handgelenks- und Fingerbewegungen in der Stiftführung. Diese Stifthaltung sollte das Kind bis zum Schulanfang gelernt haben.
Nicht alle Kinder halten den Stift im dynamischen-Drei-Punkt Griff. Auch Kinder, die keine Probleme beim Schreiben haben, haben unterschiedliche Stifthaltungen wie den dynamischen Vier-Punkt-Griff.
Quelle: Laakso, Inari – Peltoniemi, Sanna 2006: Konstikas kirjoittaminen ja kirjoittamisen konstit.