Hyperkinetische Störungen unterscheiden sich zeitweise in der Ausprägung ihrer Symptomatik nur schwer von AD(H)S oder oppositionellen Verhaltensweisen. Diese Kernsymptomatik bezieht sich auf Konzentrations- und Ausdauer Probleme, impulsives Verhalten und ausgeprägte Unruhe. Die Auffälligkeiten des Kindes zeigen sich auch nicht nur im häuslichen Umfeld, sondern auch im Kindergarten oder in der Schule. Dort gelten Kinder mit hyperkinetischen Störungen oftmals als Problemkinder und nur wenige Erzieher oder Lehrer machen sich die Mühe und versuchen auf das Kind einzugehen oder mit Hilfe von Ergotherapeuten bessere Rahmenbedingungen für die Kinder zu schaffen. Oftmals bekommen die Eltern eine Empfehlung für einen integrativen Kindergarten (die natürlich ewige Wartelisten haben) und stehen am Ende wieder allein da. Mittlerweile gibt es zunehmend mehr Einrichtungen, die mit den Ergotherapeuten kooperieren und dies auch als Mehrgewinn für sich und die Kinder nutzen. So können Ergotherapeuten z.B. das Kind in der Gruppe beobachten und schauen, in welchem Bereich die meisten und ausgeprägtesten Auffälligkeiten vorliegen. So zeigt sich bei Kindern mit hyperkinetishcen Störungen oftmals eine Schwierigkeit Einzelheiten zu erkennen oder es fehlt an Ausdauer, Aufgaben, die nicht aus eigenem Impuls gewählt wurden, adäquat zu beenden. Gleichzeitig stellen Aufgaben mit kognitiven Anfforderungsniveau oder zu viele externe Reize für das Kind enorme Probleme dar. Es wird dann schnell unruhig und zeigt eine vegetative Angespanntheit. Im Kindergarten können Kinder mit HKS nur schwer sich am Ablauf des Stuhlkreises halten, da sie meist schon vor den Anderen mit den Antworten heraus platzen oder durch übermäßigen Rededrang die Gruppe stören. Mit Hilfe einer guten Beobachtung können Ergotherapeuten die Erzieher oder Lehrer grundlegend unterstützen, da Sie die Situationen objektiver einschätzen können und durch die notwendige Distanz auch vermittelnd unterstützen können. Oftmals zeigen Kinder auch im Einzelsetting kaum Auffälligkeiten, wobei es in der Ergotherapie hier die Möglichkeit der Gruppenbehandlungen gibt.
Bei weiteren Fragen stehe ich gern zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen | Claudia Franz | Dr. Frank & Partner Zürich
Danke für den interessanten Artikel. Ich finde die interdisziplinäre Arbeit unerlässlich, um Probleme der Kinder genau zu erkennen. Es hilft nicht viel, wenn sie in einen speziellen Kindergarten kommen und danach nichts mehr weiter getan wird.
Ich finde die interdisziplinäre Arbeit auch sehr wichtig. Alles Beteiligten sollten an einem Strang ziehen. Vor allem finde ich die Transparenz ein außerordentlichen Punkt!
danke für den interessanten artikel. meiner meinung nach sollte noch viel mehr interdisziplinär gearbeitet werden, um in diesem fall die kinder genau zu erfassen und probleme zu erkennen. geschieht dies innerhalb einer alltäglichen situation kann man die schwierigkeit konkret bearbeiten.