Immer noch arbeiten nur wenige Ergotherapeuten mit einer ganzheitlichen Ergotherapie bei Kindern mit AD(H)S. Man findet nur zu oft selektierte Wahrnehmungstraining´s oder einzelne Elternanleitungen. Doch warum fällt es den meisten Ergotherapeuten so schwer von Beginn an ganzheitlich und somit im Gesamten mit dem Kind, den Eltern und den Lehrern oder Erziehern zusammen zu arbeiten?

Ergotherapie ist weiterhin das meist verschriebenste Therapieverfahren, was bei Kindern mit AD(H)S zu tragen kommt. Und doch wird nur den wenigsten Kindern effektiv geholfen. Ich streite nicht ab, dass ein gezieltes Beüben der Motorik wichtig ist für das Kind, oder eine Elternanleitung grundlegend. Doch warum nicht beides kombinieren? Denn was nützt es den Kindern wenn Sie in der Ergotherapie super Erfolge erzielen, aber es nicht in das häusliche Umfeld transportieren können. Und da kommen die Eltern ins Spiel. Oftmals kann man im geschützten Rahmen mit Mutter und Kind Situationen trainieren und Wahrnehmung fördern, die anschließend die Mutter zu Hause weiterführen kann. Und für das Kind ist es eine enorme Hilfestellung, wenn sich z.B. die Hausaufgabensituation entspannt, da die Mutter Techniken an die Hand bekommt, wie sie ihr Kind fördern und unterstützen kann. Gleichzeitig sollte man auch die Erzieher und Lehrer mit einbeziehen. Und zwar nicht nur in einem netten Telefonat einmal im Monat. Wirkliche Unterstützung zeigt sich oftmal erst beim Besuch in der Schule, oder umgekehrt, wenn die Lehrerin oder Erzieherin zusammen in der Sitzung sind. Denn hierbei können sich beide Berufsgruppen, Lehrer wie Ergotherapeut unterstützen und noch besser zusammen arbeiten.

Und auch wenn nicht jede Minute, die man zusätzlich im Gespräch verbringt von der Krankenkasse bezahlt wird, so sollte doch das Kind im Vordergrund stehen und der Ergotherapeut all seine Möglichkeiten nutzen.

Mit freundlichen Grüßen | Claudia Franz | Dr. Frank & Partner Zürich