Das das familiäre System ein wichtiger Bestandteil der kindlichen Entwicklung darstellt, wurde in den letzten Monaten und Jahren immer wieder signifikant erwiesen und erläutert. Anhand von diversen Modellen sind in der Ergotherapie nunmehr detailierte Analysen der Subsysteme möglich. Für die meisten Kinder sind die Eltern die wichtigsten Ansprechpartner, dicht gefolgt von Großeltern, Onkeln und Tanten. Dies sind oftmals auch die Personen, die im Notfall für die Kinder einstehen und sich kümmern. In manchen Glaubensreligionen gibt es auch noch die Paten, die im Ernstfall für die Kinder da sind.

Doch ab einem gewissen Alter möchten sich die Kinder von den Eltern oder Großeltern abgrenzen und versuchen sich auf eigenem Wege. Klar wenn „das Haus brennt“ kommen alle Kinder wieder zu den Eltern zurück und sind froh diese Unterstützung zu haben. Doch zu wem geht man, wenn es weniger folgenschwere Probleme sind?

Am Wochenende erzählte mir eine Freundin, dass ihre Nichte das „erste Mal“ erlebte und dies scheinbar nicht so glücklich ausgefallen ist. So schlief sie ohne das Wissen der Eltern („Ich schlafe bei meiner Freundin“) bei einem Jungen und da passierte es. In der ganzen Aufregung wurden alle Schutzvorkehrungen (Pille,Kondom…) vergessen und am nächsten Morgen hatte Sie den Salat. Nur konnte Sie nicht mit der Mutter sprechen, da Sie ja offiziell bei einer Freundin war. Solche Situationen kennt fast jeder Teenie heutzutage. Nur was dann?

Der Freundin kann man zwar alles erzählen, nur ist diese oftmals im gleichen Alter und weiß auch nicht was zu tun ist. In diesen Situationen ist ein gutes und vertrauensvolles Familienmitglied gefragt. Oder eben der Ergotherapeut! Viele meiner Jugendlichen nutzen die Ergotherapie als den Ort, an dem Sie frei sprechen können und auch bei größeren Problemen Hilfestellungen bekommen. Auch das angstvoll hinausgezögerte Elterngespräch wird immer öfter mit der Therapeutin zusammen geführt, da diese ein guter „Neutralisator“ ist oder auch schon die passenden Anlaufstellen parat hat.

Bei Fragen stehe ich gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen | Claudia Franz | Dr. Frank & Partner Zürich

3 Responses to Vertrauenspersonen im familiären Umfeld
  1. Ich finde es wichtig, dass Kinder immer z jemanden gehen können, dem sie so sehr vertrauen, dass mit ihm ihre intimsten Geheimnisse teilen. egal wer es ist, ob Therapeut oder Eltern oder Tanten, Paten. Sie brauchen einfach feste Bezugspersonen.

  2. Ich konnte mit meinen Problemen schon immer zu meinen Eltern und hauptsächlich zu meiner Mutter kommen. Wir haben eine Vertrauensbasis, dass ich ihr immer alles sagen könnte. Natürlich sage ich ihr trotzdem nicht alles, aber ich weiß, wenn ich sie brauche, ist sie da. Schade, dass es nicht überall so ist.

  3. Das zeigt auch welche Rolle die Ergotherapeuten einnehmen. Sie sind nicht nur der Therapeut, sondern auch eine Vertrauensperson für die Kinder und Jugendlichen. Jemand dem sie auch mal das Herz ausschütten können, ohne das sie Angst haben müssen, dass es falsche Personen erfahren.

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