Die Fibromyalgie ist eine chronische nicht entzündliche Schmerzkrankheit des Bewegungssystems und tritt vor allem bei Frauen im mittleren Alter auf. Hierbei treten untypische Schmerzen verteilt über den ganzen Körper  auf und die Muskeln und Sehnen schmerzen. Im Labor können aber keine Beschwerden festgestellt werden, die Untersuchungen bleiben ohne Befund.

Der permanente Dauerschmerz der Patienten führt oft dazu, dass sie sich nur noch wenig bewegen und sich körperlich schonen, so dass sie Einschränkungen in Kondition und Ausdauer haben. Die Muskulatur ist in ständiger Anspannung und kennt den Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung nicht mehr. Weitere Merkmale können Schlafstörungen sein, die eine fortschreitende Erschöpfung vorantreiben und die Patienten zum Teil auch depressiv erscheinen lassen. Stress-Situationen und ein Perfektionismus der Betroffenen verstärken das Krankheitsbild zusätzlich. Dadurch kommt es oft dazu, dass sich die betroffenen Personen von ihrem Umfeld entfernen.

Fibromyalgie ist nach den derzeitigen Erkenntnissen nicht 100 Prozent psychisch bedingt, aber auch nicht eindeutig körperlich, sondern viel mehr eine Erkrankung von Körper und Seele.

Aber wodurch entsteht eine Fibromyalgie?

Es gibt zwei verschiedene Ursprünge, die eine Fibromyalgie erklären könnten. Zum einen gibt es den schleichenden Beginn der Erkrankung. Meistens tritt keine Vorerkrankung des Bewegungsapparates auf. Auf der anderen Seite kann es sein, dass Fibromyalgie durch eine Folge von einer entzündlichen rheumatischen Erkrankung resultiert. Aber auch die Depression spielt eine Rolle bei diesem Krankheitsbild. Sie wird oft in Bezug gebracht mit der Fibromyalgie. Meist ist sie parallel dazu auch vorhanden und sollte mit behandelt werden.

Die genaue Ursache ist noch unbekannt und kann nicht klar definiert werden. Wichtig ist die gezielte Abgrenzung zu anderen Erkrankungen. Die Erkrankung tritt ebenfalls familiär gehäuft auf, d.h. sie ist vererblich. Aber sie kann auch hormonelle Ursachen haben, wie zum Beispiel bestimmte Störungen von Botenstoffen. Ein niedriger Serotoninspielgel, der die Spannung in den kleinen Blutgefäßen reguliert, wurde häufig festgestellt. Das Serotonin ist auch für die psychische Stimmung und die Synchronisierung (also das Steuern des gleichmäßigen Wechsels) der Schlafrhythmen verantwortlich. Aber es können auch psychische Ursachen sein. traumatische Erlebnisse aus der Kindheit oder ähnliches.

Welche Therapien sind indiziert?

Heute gibt es im Vergleich zu früher bessere Möglichkeiten eine Fibromyalgie zu behandeln. Wichtig ist das Zusammenwirken von mehreren therapeutischen Berufsgruppen. Eine Kombination aus passiven und aktiven Behandlungseinheiten und psychische Stabilisierung, die sich positiv auf den Krankheitsverlauf auswirkt.

Die Behandlung basiert auf folgenden Prinzipien:

  1. Information/Patientenschulung/Krankheits- und Schmerzbewältigung
  2. Bewegung/Sport/Ausdauertraining
  3. Schmerzlinderung/Entspannung.

Information/Patientenschulung/Krankheits- und Schmerzbewältigung sollte durch einen Psychologen erfolgen, der die Erkrankung aus verschieden Blickwinkeln betrachtet.

Die anderen beiden Aspekte können gut durch die Ergotherapie erbracht werden. Wichtig sind leichte Bewegungen, die den Patienten nicht überfordern. Und die Muskulatur nicht überfordern. Dazu können die Entspannungsverfahren helfen, wie zum Beispiel die progressive Muskelentspannung.

Mit freundlichen Grüßen | Benjamin Haverkamp | Dr. Frank & Partner Zürich