„Guck mal, was für kleine süße Händchen!“ rufen wir entzückt, streichen die kleine Babyhand und schon packt das Kind unseren Finger und hält es fest mit einem spürbaren Druck.
Das ist ein weiterer frühkindlicher Reflex – der Greifreflex. Der Greifreflex (auch als Palmar- und Plantargreifreflex oder Robinson-Reflex bezeichnet) manifestiert sich sobald die Handfläche berührt wird. Es gilt übrigens auch für die Fußsohle, die zwar nicht richtig greifen kann, was sicherlich bei unseren Vorfahren der Fall war, aber sie krümmt sich als ob sie greifen wollte. Der Greifreflex ist die Grundlage für die später erfolgende Auge-Hand-Koordination.
Dieser Reflex entsteht in der 32. Schwangerschaftswoche und sollte zum Ende des sechsten Monats verschwinden mit zunehmender Myeliniesierung der willkürmotorischen Nervenbahnen. Ab diesem Zeitpunkt beginnen die Kinder mit dem normalen Faustgriff zu greifen. Der Fußgreifreflex benötigt insgesamt ein Jahr um vollständig integriert zu werden und zwar ein ganzes Jahr.
Sollte der Greifreflex persistieren (nicht integriert werden), so kann das in feinmotorischen und graphomotorischen Problemen resultieren. Auch die Empfindlichkeit bei dem Berühren der Handfläche könnte erhöht werden.